Kongress-SturmRichter in Brasilien verfügt Freilassung von 137 Bolsonaro-Anhängern

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Eine Gruppe von Bolsonaro-Anhängern läuft durch eine Rauchwolke

Beim Kongress-Sturm im Januar kam es zu Ausschreitungen zwischen Bolsonaro-Anhängern und der Polizei.

Im Januar hatten Bolsonaro-Anhänger mehrere Regierungsgebäude gestürmt. Von den über 1.200 Festgenommenen sind 137 jetzt wieder auf freiem Fuß.

Ein Richter in Brasilien hat die Freilassung von 137 Menschen angeordnet, die an der Erstürmung des Parlaments und anderer staatlicher Institutionen Anfang Januar beteiligt gewesen sein sollen.

Bis zu ihrem Prozess könnten sie nach einer Verfügung des Richters Alexandre de Moraes vom Obersten Gericht auf freiem Fuß bleiben, da sie laut Ermittlungen weder zu den Geldgebern noch den Hauptangreifern gehörten, erklärte das Gericht am Dienstag. Zudem hätten die meisten von ihnen kleine Kinder und seien der Justiz bislang nicht aufgefallen.

Die Freilassung der 137 Festgenommenen ist jedoch an bestimmte Auflagen geknüpft: So müssen sie etwa elektronische Fußfesseln tragen und dürfen nicht in Onlinenetzwerken aktiv sein. Zudem wird ihnen der Reisepass entzogen, sie dürfen weder Schusswaffen tragen noch abends und an Wochenenden das Haus verlassen.

Parallelen zur Erstürmung des US-Kongresses

Am 8. Januar hatten Anhänger des rechtsradikalen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro nach der Amtseinführung des Linkspolitikers Luiz Inácio Lula da Silva mehrere Regierungsgebäude in der Hauptstadt Brasília gestürmt und verwüstet.

Hierbei entlud sich ihr Zorn über den Wahlsieg Lulas, der sich in einer Stichwahl knapp gegen Bolsonaro durchgesetzt hatte. Die Attacke weckte Erinnerungen an die Erstürmung des US-Kongresses durch Anhänger des früheren US-Präsidenten Donald Trump am 6. Januar 2021.

Nach den Unruhen in Brasília wurden mehr als 2000 Menschen festgenommen. Mehr als 600 von ihnen wurden jedoch bereits am 10. Januar wieder auf freien Fuß gesetzt. Insgesamt befinden sich nach Justizangaben noch 803 Verdächtige in Untersuchungshaft und warten auf ihr Urteil, 603 wurden unter Auflagen entlassen.(afp)

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