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Tuareg im „Krieg“ gegen SöldnerRussisches Wagner-Flugzeug nahe Bundeswehr-Camp in Mali abgestürzt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Foto des französischen Militärs zeigt drei Wagner-Söldner in Begleitung eines malischen Soldaten im Norden des afrikanischen Landes. Ein Transportflugzeug ist in Mali abgestürzt, es sollen sich Wagner-Söldner an Bord befunden haben. (Archivbild)

Ein Foto des französischen Militärs zeigt drei Wagner-Söldner in Begleitung eines malischen Soldaten im Norden des afrikanischen Landes. Ein Transportflugzeug ist in Mali abgestürzt, es sollen sich Wagner-Söldner an Bord befunden haben. (Archivbild)

An Bord des Flugzeuges seien Wagner-Söldner gewesen, die Zahl der Todesopfer und der Sachschaden seien „hoch“, hieß es aus Mali.

Bei einem Flugzeugabsturz in Mali sind mutmaßlich mehrere malische Soldaten und russische Wagner-Söldner getötet worden. Ein Vertreter des im Rahmen der UN-Mission Minusma in Mali vertretenen Einsatzkommandos der Bundeswehr bestätigte den Vorfall, bei dem am Samstagmorgen in der Stadt Gao nach derzeitigem Kenntnisstand ein in Russland hergestelltes Flugzeug vom Typ IL-76 über die Landebahn hinausgeschossen sei. Das deutsche Feldlager befindet sich in der Nähe des Flughafens.

Ein Flughafenbediensteter erklärte, das abgestürzte Flugzeug sei „überladen“ gewesen. Es sei von den malischen Streitkräften und der mit ihnen verbündeten russischen Söldnergruppe Wagner genutzt worden. Zur Absturzursache gebe es noch keine Erkenntnisse. Der Flughafen wurde zunächst gesperrt, da das Feuer wegen Gefahrgut an Bord nicht gelöscht werden könne.

Bundeswehr-Abzug könnte von neuer Krise in Mali betroffen sein

Auch der Abzug der Bundeswehr könnte davon betroffen sein. Der Flughafen von Gao wird derzeit sowohl von malischen Soldaten und ihren russischen Verbündeten als auch von der UN-Friedensmission Minusma genutzt.

An Bord des Flugzeuges seien malische Soldaten und Wagner-Söldner gewesen, die Zahl der Todesopfer und der Sachschaden seien „hoch“, hieß es am Samstag aus Diplomatenkreisen. Von offizieller Stelle gab es zunächst keinerlei Mitteilungen zu dem Absturz.

Flugzeugabsturz in Mali: Mutmaßlich Wagner-Söldner an Bord – hohe Zahl an Todesopfern

Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Seit 2013 sollte die Minusma helfen, das Land zu befrieden und die Zivilbevölkerung zu schützen.

Die 2021 durch einen Putsch an die Macht gelangte Militärregierung in Mali hatte im Juni jedoch den sofortigen Abzug der UN-Mission aus dem westafrikanischen Land gefordert. Hintergrund sind wachsende Spannungen zwischen der Junta und an dem Einsatz beteiligten Ländern.

Malische Militärregierung arbeitet mit Russland und Wagner-Gruppe zusammen

Die Militärregierung arbeitet verstärkt mit Russland und der Söldnergruppe Wagner zusammen und behindert aus Sicht von beispielsweise Frankreich und Deutschland den UN-Einsatz.

Die Bundesregierung hatte bereits vergangenes Jahr den Abzug der Bundeswehr aus Mali beschlossen, der bis Ende des Jahres erfolgen soll. Derzeit befinden sich noch mehrere Hundert Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in Mali.

Seit der Ankündigung, dass die UN-Truppen das Land verlassen werden, hat sich die Sicherheitslage verschlechtert. Lokale Terrorgruppen attackieren immer wieder die malischen Regierungstruppen. Nahezu täglich tauchen entsprechende Meldungen in den sozialen Medien auf. Auch Flugzeuge der malischen Armee wurden in den letzten Wochen immer wieder abgeschossen.

Tuareg-Gruppen rufen zu Krieg gegen Regierung und Wagner-Söldner auf

Zuletzt hatte eine lokale Terrorgruppe, die sogenannte „Koordination der Azawad-Bewegungen“ (CMA), sich zu mehreren Angriffen bekannt. Das Bündnis von Tuareg-dominierten Gruppen rief die Bewohner im Norden Malis zuletzt dazu auf, gegen die Regierungstruppen und die Wagner-Söldner „ins Feld zu ziehen und sich am Krieg zu beteiligen.“

Ein Friedensabkommen aus dem Jahr 2015 scheinen die Gruppen nun als hinfällig zu betrachten. Rund 1.300 russische Wagner-Kämpfer sollen sich derzeit in Mali befinden. (das/afp)