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Nach DatenleckUSA wollen Verbündete nach Durchsickern von Geheimdokumenten beruhigen

Lesezeit 3 Minuten
Das Pentagon, Hauptsitz des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums.

Die USA wollen nach Datenleck weiter zu ihren Verbündeten halten.

Aus den Geheimdokumenten soll hervorgehen, dass die USA an einer erfolgreichen Gegenoffensive der Ukraine im Frühjahr zweifeln.

Nach dem Durchsickern von US-Geheimdokumenten haben die Vereinigten Staaten ihre Unterstützung für die Ukraine betont. US-Außenminister Antony Blinken sagte am Dienstag (Ortszeit), er habe mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba gesprochen und „unsere anhaltende Unterstützung für die Ukraine und ihre Bemühungen, ihre territoriale Integrität, ihre Souveränität und ihre Unabhängigkeit zu verteidigen, bekräftigt“. Dabei sei es auch darum gegangen, ihnen „unser eigenes Engagement für den Schutz geheimdienstlicher Erkenntnisse“ zu versichern.

Zur Echtheit und dem Inhalt der durchgesickerten Dokumente äußerte sich Blinken nicht. Die USA hätten in den vergangenen Tagen mit Verbündeten und Partnern gesprochen, auch mit Verweis auf „unser eigenes Engagement für den Schutz der Geheimdienste“.

USA sollen Zweifel an erfolgreicher ukrainischer Gegenoffensive haben

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, er habe mit seinem ukrainischen Kollegen Oleksij Resnikow gesprochen. „Er und die Führung konzentrieren sich weiterhin auf die anstehende Aufgabe“, sagte Austin. Die Ukraine verfüge über „viele der Fähigkeiten, die sie braucht, um weiterhin erfolgreich zu sein“, sagte Austin.

Zuletzt waren auf Online-Plattform eine Reihe von Dokumenten aufgetaucht. Sie sollen unter anderem geheime Informationen über den Kampf der Ukraine gegen die in das Land eindringenden russischen Truppen enthalten. Die US-Geheimdienste äußerten einem Medienbericht zufolge auch Zweifel am Erfolg einer möglichen Gegenoffensive der Ukraine.

Zustand der Luftverteidigung der Ukraine laut Geheimdokumenten in schlechtem Zustand

Eine solche Offensive könnte nur „eingeschränkte territoriale Gewinne“ erzielen, heißt es der „Washington Post“ zufolge in einem der geheimen US-Dokumente. Allerdings wird in dem mutmaßlichen US-Geheimdienstdokument gewarnt, dass es „fortdauernde ukrainische Rückstände“ bei der Ausbildung der Soldaten und bei der Munitionsversorgung gebe. Außerdem seien die russischen Truppen schlagkräftig. Dies alles zusammen werde ukrainische „Fortschritte einschränken und die Verluste während der Offensive verstärken“, heißt es den Angaben zufolge in dem Geheimdienstbericht.

Ein anderes von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenes Dokument, dessen Echtheit zunächst nicht bestätigt werden konnte, listet detailliert den offenbar schlechten Zustand der ukrainischen Luftverteidigung auf. Laut dem auf Februar datierten Dokument bestehen 89 Prozent der ukrainischen Mittel- und Langstrecken-Luftabwehr aus alten sowjetischen Systemen, für die es bald nicht mehr genug Raketen geben dürfte.

Berichte über die Lieferung von Raketen aus Ägypten an Russland dementiert

In einem weiteren durchgesickerten Dokument, über das die „Washington Post“ berichtete, heißt es, der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi habe die Produktion von 40.000 Raketen zur Lieferung an Russland angeordnet. Er habe Beamte angewiesen, es geheim zu halten, „um Probleme mit dem Westen zu vermeiden“.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, dementierte den Bericht. Es gebe „keine Hinweise darauf, dass Ägypten tödliche Waffen an Russland liefert“. Die geheimen US-Regierungsdokumente waren nach und nach auf Online-Plattformen wie Discord, Telegram und Twitter aufgetaucht. Nach Informationen der „New York Times“ wurden sie über pro-russische Kanäle verbreitet. Ein großer Teil der Dokumente bezieht sich auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

US-Verteidigungsminister Austin bekräftigte, Washington nehme das Durchsickern der Geheimdokumente „sehr ernst“. „Wir arbeiten weiterhin eng mit unseren Verbündeten und Partnern zusammen“, sagte er und ergänzte, die fraglichen Dokumente seien auf den 28. Februar und den 1. März datiert. Der US-Verteidigungsminister sagte weiter, er habe mittlerweile eine interne Untersuchung zu dem Vorfall angeordnet. Austin verwies zudem auf die strafrechtlichen Ermittlungen, die das Justizministerium eingeleitet hat. (afp)