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Fotos in Netzwerken geteiltSechs Neuntklässler von Schule verwiesen nach „Hitlergruß“ in Auschwitz

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Blick von Eisenbahnschienen auf das Eingangsportal des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.

Blick von Eisenbahnschienen auf das Eingangsportal des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Zwei Schüler hatten bei einer Bildungsreise Anfang Mai den sogenannten Hitlergruß gezeigt. (Symbolbild)

Die Schule reagierte auf den Nazi-Eklat während einer Bildungsreise. Auch der Staatsschutz ermittelt gegen die Neuntklässler.

Eine Schule in Leisnig (Mittelsachsen) hat sechs Neuntklässler von der Schule verwiesen, weil sie im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben. Wie unter anderem der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet, bestätigte der Sprecher des Landesamts für Schule und Bildung, Clemens Arndt, den Rauswurf nach dem Nazi-Eklat.

Demnach war die neunte Klasse aus Mittelsachsen am 4. Mai zu einer Bildungsreise in das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz im Süden Polens unterwegs. Während des Besuchs kam es zum Eklat: Zwei Schüler zeigten den sogenannten Hitlergruß, die vier weiteren Schüler sollen an der Aktion beteiligt gewesen sein. Ihre Rolle blieb aber zunächst unklar.

Eklat in Auschwitz: Neuntklässler zeigen Hitlergruß und teilen Bild bei Social Media

Wie die Polizei Chemnitz bereits am Abend des 4. Mai bestätigte, wurde das Foto, das die Jungen bei der Nazi-Geste zeigt, auch in sozialen Netzwerken geteilt. Das rief wohl auch die Lehrer der Schüler auf den Plan, sie erstatten Anzeige, was Ermittlungen des Staatsschutzes nach sich zog. Die Polizei ermittelt gegen die zwei 15 Jahre alten Hauptbeschuldigten wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (§86a).

Das Konzentrationslager Auschwitz war das größte Gefangenen- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler. Es liegt am Rand der polnischen Stadt Oświęcim und gilt als eins der Symbole des Holocausts, der Massenvernichtung von Juden. Schätzungen zufolge wurde bis zu 1,5 Millionen Menschen in dem Lager getötet, die genaue Opferzahl konnte bis heute nicht ermittelt werden.

Familienministerin Lisa Paus „erschüttert“ über rechtsextreme Vorfälle an Schulen

Familienministerin Lisa Paus hat sich mit Blick auf rechtsextreme Vorfälle an Schulen und unter Jugendlichen bestürzt gezeigt. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Rassismus und rechte Strukturen den Alltag der Jugendlichen prägen“, sagte die Grünen-Politikerin der „Bild“ (Dienstag). „Öffentliche Bekenntnisse zu rechtsextremistischem Gedankengut durch Jugendliche und vor allem Kinder sind besonders bestürzend. Wir können das auf keinen Fall einfach hinnehmen.“

Sie forderte entsprechende Aufklärung. Es dürfe nicht sein, „dass an Schulen ein Klima Einzug erhält, bei dem Schülerinnen und Schüler unbehelligt rechte Propaganda äußern und Lehrerinnen und Lehrer diesem Treiben nichts entgegensetzen können“, sagte die Ministerin.

Direkten Bezug nahm Paus zu einem Fall in einem Feriencamp: In der Nacht zu Sonntag waren in einem Feriencamp in Heidesee Berliner Schülerinnen und Schüler, die größtenteils einen Migrationshintergrund haben, von anderen Gästen rassistisch beleidigt worden. 28 Personen wurden zunächst festgenommen, die Schulklasse reiste noch in der Nacht zurück nach Berlin. (mab/dpa)