Die Gruppe hatte den neuen Machthabern ein Ultimatum gestellt und aufgefordert, Präsident Mohamed Bazoum wieder einzusetzen.
Militärischer Eingriff möglichEcowas-Staaten wollen Donnerstag über Vorgehen im Niger beraten
Nach Ablauf eines Ultimatums an die Putschisten im Niger will die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas am Donnerstag über das weitere Vorgehen beraten. Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten sollen in Nigerias Hauptstadt Abuja zusammenkommen, wie Ecowas-Sprecher Amos Lungu am Montag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Die Gruppe hatte den neuen Machthabern am Sonntag vor einer Woche ein siebentägiges Ultimatum gestellt und die neue Junta aufgefordert, den gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum wieder einzusetzen. Andernfalls werde Ecowas Maßnahmen ergreifen, die auch Gewalt beinhalten könnten, hieß es.
Plan für mögliche militärische Intervention im Niger entworfen
Die Ecowas-Militärchefs haben bei einem dreitägigen Treffen bereits einen Plan für eine mögliche militärische Intervention als Antwort auf den Putsch im Niger entworfen. Die Staats- und Regierungschefs wollen anhand der Empfehlung über ihr Vorgehen entscheiden.
Die Ecowas hat formell 15 Mitgliedsstaaten, Vorsitzender ist derzeit Nigerias Präsident Bola Tinubu. Die Militärregierungen der nach Putschen suspendierten Ecowas-Mitglieder Mali und Burkina Faso haben sich auf die Seite der neuen Machthaber im Niger gestellt und gedroht, ein Eingreifen als „Kriegserklärung“ aufzufassen.
Im Niger hatten Teile des Militärs Ende Juli den Präsidenten Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt. Der Kommandeur der Präsidialgarde, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich zum neuen Machthaber. Die Putschisten setzten die Verfassung außer Kraft und lösten alle verfassungsmäßigen Institutionen auf. (dpa)