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Wegen Beamten-Dienstrecht73 Grundschulen in NRW bekommen weniger Personal als erhofft

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Eine Grundschülerin im Unterricht

Eine Grundschülerin im Unterricht

Viele Grundschulleiter hatten mit einer Vollzeitkraft für die Zeit nach den Sommerferien geplant.

Um den Lehrermangel an den Grundschulen zu bekämpfen, können Gymnasiallehrer nach der Ausbildung zunächst für zwei Jahre an eine Grundschule abgeordnet werden. Wie das NRW-Schulministerium dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ jetzt mitteilte, sollen von dem Erlass 255 Grundschulen profitieren. In rund 30 Prozent der Fälle greift allerdings eine Sonderregel: Wenn Lehrer aufgrund von bereits geleistetem Vertretungsunterricht ihre Probezeit auf ein Jahr verkürzen können, sollen diese Pädagogen sowohl an der weiterführenden Schule als auch in der Primarstufe unterrichten.

Grundschulen enttäuscht

Ursprünglich war vorgesehen, dass eine Verkürzung der Probezeit nur möglich ist, wenn sie am Gymnasium absolviert wird. Das 50:50-Modell sorge im Vergleich zu einer vollständig an der Stammschule abgeleisteten Probezeit „nicht für weniger, sondern für mehr Unterstützung an den Schulen“, sagte ein Sprecher von NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU).

An dieser Interpretation scheiden sich allerdings die Geister. Denn vielen Grundschulleitern war die Regelung nicht bekannt. Sie hatten mit einer Vollzeitkraft für die Zeit nach den Sommerferien geplant. In 73 Fällen bekommen die Schulen jetzt nur eine eingeschränkte Unterstützung. Auch bei den Bildungsgewerkschaften stößt der Vorgang auf Kritik. „Die vom Ministerium vorgeschlagene 50:50-Regelung ist eine Notlösung – und das Grundproblem des eklatanten Lehrkräftemangels bleibt bestehen“, sagte Ayla Celik, Vorsitzende der GEW in NRW. „Die beste Werbekampagne bringt nichts, wenn nicht gleichzeitig die Arbeitsbedingungen vor Ort verbessert werden.“

Schulleitungen schlecht informiert

Stefan Behlau, Landeschef der Gewerkschaft VBE, erklärte, die Schulen hätten über die Auswirkungen der verkürzten Probezeit besser informiert werden sollen: „Jetzt muss es darum gehen, die betroffenen Schulen nicht allein zu lassen und angemessen zu unterstützen.“

Das ist nun offenbar geplant. Die Grundschulen sollen beraten werden, wie zusätzliches Personal durch Seiteneinsteiger und Vertretungskräfte gewonnen werden kann. Die Schulaufsicht sorge dafür, dass Lehrer nach einer verkürzten Probezeit noch für zwei Jahre an der Grundschule bleiben.