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Amnestie vor WeihnachtenWarum NRW 291 Häftlinge frei lässt

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf die JVA-Ossendorf in Köln

Aus der JVA-Ossendorf sollen sechs Häftlinge vor Weihnachten entlassen werden.

Schöne Bescherung vor Weihnachten: Nordrhein-Westfalen entlässt 291 Häftlinge, sechs davon aus der JVA Köln-Ossendrof. Allerdings wollen einige von ihnen dennoch die Feiertage lieber im Knast verbringen.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit: Im Zuge der traditionellen „Weihnachtsamnestie“ sind dieses Jahr bereits 291 Häftlinge vorzeitig aus den Gefängnissen in NRW entlassen worden. Das teilte das Justizministerium auf Anfrage dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Die JVA Köln-Ossendorf verließen demnach sechs Gefangene.

Damit liegt die JVA ungefähr im Schnitt – der einstellig ist. Die JVA Bielefeld-Senne ist mit 76 vorzeitigen Entlassungen in der Statistik weit vorne. Platz 2 teilen sich mit 26 Entlassungen die JVA Attendorn und der Knast in Moers-Kapellen. Alle Zahlen können sich noch erhöhen, die endgültigen werden laut Justizministerium erst im Februar erwartet.

Zu Weihnachten gibt es Bockwurst mit Kartoffelsalat im Knast

Die Vorbereitungen für die schöne Bescherung haben bereits im Sommer begonnen. Am 4. August verschickte der neue Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) den Erlass mit dem wenig festlich klingenden Titel „Vorzeitige Entlassung für die im Strafvollzug befindlichen Strafgefangenen aus Anlass des Weihnachtsfestes 2022.“

Der Inhalt, stark gerafft: Wer bis zum 6. Januar ohnehin entlassen werden würde, darf ab frühestens Mitte November raus – wenn er sich gut benommen hat. Und das auch will. Denn es gibt auch Häftlinge, die Weihnachten lieber im Knast bleiben wollen.

Wer Heiligabend im Klingelpütz verbringt, bekommt traditionell Bockwurst mit Kartoffelsalat. Auf den Gängen stehen Weihnachtsbäume – in den Zellen ist das nicht erlaubt.