Mit dem Bus wäre das Team um Superstar Kylian Mbappé wohl nicht viel länger unterwegs gewesen.
Von Düsseldorf nach PaderbornFranzösische Mannschaft nimmt das Flugzeug – für nur 28 Minuten
Von Oliver Auster
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Ein Flugzeug fliegt über das Düsseldorfer EM-Stadion.
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Vom Düsseldorfer EM-Stadion bis zum „Best Western Premier Park Hotel“ in Paderborn sind es 177 Kilometer. Spätabends braucht man mit dem Bus gut zwei Stunden für die Strecke. Die französische Nationalmannschaft nahm lieber den Flieger – und landete nach 28 Minuten. Der vermutlich kürzeste Flug der EM hatte zuvor eine Sondergenehmigung des NRW-Verkehrsministeriums bekommen.
Abflug war um 22.35 Uhr
Abflug war für das Team um Superstar Kylian Mbappé laut Daten, die man auf Flighttracker-Seiten im Internet nachschauen kann, in Düsseldorf um 22.35 Uhr. Da gilt schon das Nachtflugverbot. Das Verkehrsministerium hatte jüngst den Bezirksregierungen per Erlass mitgeteilt, dass man in der Finalrunde für Mannschaften Ausnahmen von den Nachtflugverboten in NRW machen dürfe. Davon hatte auch die deutsche Nationalmannschaft profitiert, die nach dem erfolgreichen Achtelfinale gegen Dänemark deutlich nach 22 Uhr direkt von Dortmund nach Nürnberg fliegen konnte, um schnell zum Quartier in Herzogenaurach zu gelangen.
Für Düsseldorf ist das Ministerium von Grünen-Minister Oliver Krischer selbst zuständig. „Wir können bestätigen, dass es auch für den Flug der französischen Nationalmannschaft einen entsprechenden Antrag auf Ausnahme vom Nachtflugverbot gegeben hat. Dieser Antrag basierte auf dem Erlass vom 27. Juni für die K.o-Runde und bezieht sich ausschließlich auf Abflugzeiten“, so ein Sprecher des Ministeriums zum „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Und so landete die Boeing 737-300 der litauischen Charterfluggesellschaft „KlasJet“ (Kennung LY-BGS) um 23.03 Uhr in Paderborn. Kurios: Von dort sind es über die Autobahn noch mal 30 Minuten bis zum Quartier der Franzosen.
Heißt: Wäre die Mannschaft vom Stadion aus direkt mit dem Bus gefahren, wäre sie vermutlich nicht viel länger unterwegs gewesen als mit den Transfers zum Düsseldorfer Airport und vom Flughafen Paderborn bis ins Hotel.
Das Verkehrsministerium hatte in seinem Erlass aber auch die „sportphysiologischen Anforderungen an die teilnehmenden Spieler“ erwähnt: Dadurch sei es wohl „nicht sinnvoll und angemessen, das Risiko muskulärer Verletzungen durch eine sitzende Beförderung von deutlich mehr als einer Stunde substantiell zu erhöhen.“ Aus dieser Sicht war der 28-Minuten-Flug mit der Möglichkeit, sich vorher die Beine zu vertreten, schon wieder angemessen.