Schlechte Bezahlung, mieses Image: Damit mehr junge Menschen in der Kita arbeiten wollen, muss der Beruf massiv aufgewertet werden.
Kita-BetreuungsmisereMissachtung des Berufs hat fatale Folgen für Kinder und Eltern
Bildung beginnt nicht erst in der Schule, sie setzt idealerweise in der Kindertagesstätte ein, die schon längst nicht mehr „Kindergarten“ heißt, so als müsse man über die Kleinen nur mal mit der Gießkanne drübergehen. „Frühkindliche Bildung“ lautet die hehre Losung, der allerdings eine ernüchternde Wirklichkeit gegenübersteht. Kindertagesstätten sind nämlich personell oft so miserabel ausgestattet, dass den Erzieherinnen und Erziehern keine Zeit bleibt, sich um die Förderung der Persönlichkeit zu kümmern.
Schlechte Bezahlung, mieses Image: Beruf muss aufgewertet werden
An- und Ausziehen, Zähneputzen, Streit schlichten, kaputte Roller und Fahrräder reparieren – all diese mühseligen Kleinigkeiten häufen sich zu einem Berg von Aufgaben, bei denen den professionellen Kita-Kräften in der Tat sogenannte Alltagshelfer zur Hand gehen könnten. Dass diese Helfer eine wohltätige Wirkung entfalten, ist auch in der Politik längst Konsens. Allein, die Lösung des Problems sind sie selbstverständlich nicht.
Wie der Lehrberuf an den Schulen – und vielleicht noch mehr als dieser – ist auch die Tätigkeit der Erzieherin und des Erziehers einer schleichenden gesellschaftlichen Missachtung unterworfen. Das drückt sich in erster Linie in der Bezahlung aus, aber auch in Geringschätzung: Viele sehen in diesen Arbeitskräften tatsächlich nur Betreuer, und nicht qualifizierte Fachkräfte, die auf ihre Kinder kreativ, sportlich, intellektuell und nicht zuletzt emotional im Sinne der Persönlichkeitsbildung einwirken. Das Image des Berufs hat wiederum zur Folge, dass ihn immer weniger junge Menschen ergreifen wollen. Deswegen muss massiv für die Ausbildung geworben werden. Die aber dauert – ein Trost für alle, die derzeit verzweifeln, ist das leider nicht.
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