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RepoweringNRW-Landtag weicht 1000-Meter-Abstandsregel bei Windanlagen auf

Lesezeit 2 Minuten
Windräder stehen auf einem Feld

Beim Repowering ersetzen moderne, leistungsstärkere Anlagen ältere an bestehenden Standorten.(Symbolbild)

Die schwarz-grünen Regierungsfraktionen sprechen von einem „guten Tag für die Windenergie“. Die Opposition hält die Pläne für nicht weitgehend genug.

Der nordrhein-westfälische Landtag hat am Mittwoch eine Aufweichung des pauschalen 1000-Meter-Mindestabstandes von Windrädern zu Wohnbebauungen beschlossen. Die Abstandsregel wird für sogenannte Repowering-Vorhaben abgeschafft. Beim Repowering ersetzen moderne, leistungsstärkere Anlagen ältere an bestehenden Standorten.

Die entsprechende Gesetzesänderung wurde mit den Stimmen der schwarz-grünen Regierungsfraktionen verabschiedet. Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) sagte, mit dem Repowering-Gesetz seien „die Segel in Richtung mehr Windkraft gesetzt“.

Windkraft ausbauen, „nicht gegen, sondern mit den Menschen“

Die Opposition hatte die Pläne als nicht weitgehend genug kritisiert. Deshalb hatte die SPD einen eigenen Gesetzentwurf eingebracht, der den Mindestabstand zu Siedlungen sofort komplett streicht. Der Entwurf wurde mehrheitlich im Plenum abgelehnt.

Die SPD hatte eine namentliche Abstimmung durchgesetzt. Denn noch vor einem Jahr hatten die Grünen als damalige Oppositionspartei in einem ähnlichen Gesetzentwurf zusammen mit der SPD ebenfalls die komplette Streichung der 1000-Meter-Abstandsregel gefordert. Der SPD-Abgeordnete André Stinka warf den Grünen nun Verrat an ihren eigenen Werten vor.

„Wir schämen uns hier für gar nichts“, sagte der Grünen-Abgeordnete Michael Röls. „Heute ist ein guter Tag für die Windenergie in Nordrhein-Westfalen.“ Die ersten beiden Schritte der dreistufigen Abschaffung der Abstandsregel zu Wohnbebauungen seien nun umgesetzt. Die Überwindung der 1000-Meter-Regel ermögliche eine gerechte Verteilung der Windanlagen im Land. Alle Regionen in NRW sollten einen Beitrag dazu leisten.

„Wir wollen Windkraft ausbauen, aber nicht gegen, sondern mit den Menschen in Nordrhein-Westfalen“, sagte der CDU-Abgeordnete Jan Heinisch. Das Repowering-Gesetz dürfe nicht singulär betrachtet werden, sondern es sei eingebettet in viele weitere Maßnahmen, die für Akzeptanz der Windräder vor Ort sorgten.

Mindestens 1000 neue Windenergieanlagen bis 2027

Die schwarz-grüne Landesregierung will erreichen, dass bis zum Ende der Legislaturperiode 2027 mindestens 1000 zusätzliche Windenergieanlagen in NRW gebaut werden.

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW begrüßte zwar, dass CDU und Grüne die 1000-Meter-Abstandsregel bei Repowering-Projekten gestrichen hätten. Um das Windausbauziel zu erreichen, müsse die Koalition aber auch die Abstände bei neuen Windanlagen schnellstmöglich abschaffen.(dpa)