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Neue NRW-StatistikNie waren Menschen mit Einwanderungsgeschichte höher gebildet

Lesezeit 2 Minuten
Akram Sawam (22) aus Syrien arbeitet am 6. September 2017 im Dienstleistungsunternehmen Sitex in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Mittlerweile hat die Firma 30 zusätzliche festangestellte Beschäftigte gewonnen – Männer und Frauen, die aus ihren Heimatländern wie Syrien, Eritrea oder Ägypten nach Deutschland geflüchtet sind.

Fast jeder Dritte 18- bis unter 65-Jährige mit Einwanderungsgeschichte besitzt die Hochschulreife, zwei Drittel sind erwerbstätig. (Symbolfoto)

Integrationsministerin Josefine Paul sieht einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt als Schlüssel zu gelingender Integration und Teilhabe.

Nie waren Menschen mit Einwanderungsgeschichte in NRW höher gebildet, nie waren mehr von ihnen erwerbstätig. Das zeigen neue Daten, die das nordrhein-westfälische Integrationsministerium am Montag veröffentlicht und die der „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorab einsehen konnte.

Demnach zeigt die neue Ausgabe der Kommentierten Einwanderungs- und Integrationsstatistik des Landes, dass 2022 fast jede und jeder Dritte (31,2 Prozent) 18- bis unter 65-Jährige aus der Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte die Hochschulreife besaß. Gegenüber der ersten Erhebung im Jahr 2012 bedeutet das einen Zuwachs von 9,6 Prozentpunkten, gegenüber 2021 steht ein Plus von 0,3 Punkten.

NRW-Integrationsministerium: Zwei von drei Einwanderern sind erwerbstätig

Auch die Erwerbstätigenquote der untersuchten Bevölkerungsgruppe ist deutlich gestiegen: 64,2 Prozent der 15- bis unter 65-Jährigen mit Einwanderungsgeschichte waren in NRW erwerbstätig. 2021 betrug die Quote noch 62,4 Prozent. Gegenüber 2012 ist sie um 4,5 Punkte, gegenüber 2005 um mehr als ein Zehntel gestiegen.

Die Zahlen werden am Montag, 13. Mai, im überarbeiteten Datenportal www.integrationsmonitoring.nrw.de veröffentlicht, einem gemeinsamen Projekt des Integrationsministeriums und des Statistischen Landesamts IT.NRW.

„Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und die Zahlen des neuen Integrationsmonitoring NRW zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind und die Chancen der Zuwanderung weiter nutzen müssen“, sagte Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Der schnelle Zugang zum Arbeitsmarkt ist dabei ein zentraler Schlüssel zu gelingender Integration und Teilhabe.“ Einwanderung habe in NRW eine „lange und erfolgreiche Tradition“, so Paul. „Wichtig ist, dass wir unsere Integrationsinfrastruktur so aufstellen, dass Menschen schnell Zugänge finden und auch Betriebe und Unternehmen von den Potenzialen und der Motivationen zu uns gekommener Menschen profitieren.“

Die auf dem Portal veröffentlichten Daten zur Bevölkerungsentwicklung und Teilhabe von Einwanderinnen und Einwandern sollen jährlich aktualisiert werden. Die Daten aus den in der Vergangenheit erschienen Ausgaben der Kommentierten Einwanderungs- und Integrationsstatistik NRW werden in dem Onlineangebot integriert. So finden sich dort Daten aus den Bereichen Demografie, Einbürgerung, Sprache, Arbeit, Bildung, Gesundheit und Wohnen der letzten bis zu 20 Jahre. Die Daten sollen als Zeitreihen, Tabellen und Karten abrufbar sein.

Nach Angaben des Landes besitzt NRW damit künftig neben Niedersachsen das einzige Migrations-Datenportal in dieser Form.