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Gefährlicher Internet-TrendSPD will Frauen vor „Alpha Males“ schützen

Lesezeit 2 Minuten
Frau schützt sich mit einem Schild mit weiblichem Symbol gegen männliche Frauenfeindlichkeit im Internet.

Besorgniserregender TikTok-Trend: Via „Alpha Males“ wird Frauenhass im Netz regelrecht gefeiert.

Auch dank populärer Influencer wie Andrew Tate bekommt die Frauenhass-Szene im Internet Einfluss auf Jugendliche. Die SPD im NRW-Landtag will gegensteuern.

Die SPD im Düsseldorfer Landtag fordert eine zentrale Beratungsstelle für „Opfer von digitaler Gewalt“, damit „Betroffene schnell und kompetent geschützt werden“, wie es in einem Antrag der Fraktion für den Landtag heißt. Anlass ist unter anderem der TikTok-Trend „Alpha Males“, bei dem Frauenhass im Netz regelrecht gefeiert wird.

Laut SPD-Antrag, der dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, war der US-Influencer Andrew Tate, bekannteste Figur der Frauenhass-Szene im Netz, im Jahr 2022 die meistgesuchte Person auf Google. Der Hashtag #AndrewTate sei im selben Jahr allein auf TikTok über 13 Milliarden mal geklickt worden.

Vielen Jugendlichen fällt Hass gegen Frauen im Internet auf

„Die Frauenhass-Szene scheint unter Jugendlichen zunehmend Anklang zu finden“, so die SPD-Fraktion in ihrem Papier. „Durch den hohen Stellenwert des Internets und der Sozialen Medien erfahren junge Menschen bereits früh verschiedene Formen digitaler Gewalt – nicht nur durch frauenhassende Influencer, sondern auch durch Formen der Diskriminierung wie Bodyshaming, Stalking und intersektionale Diskriminierung.“

Die jährlich von der Landesanstalt für Medien NRW veröffentlichte forsa-Umfrage zur Wahrnehmung von Hassrede für 2023 zeige, dass 52 Prozent der 14 bis 24-Jährigen Hasskommentare gegen Frauen im Internet aufgefallen seien.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung müsse daher „die Dimension der digitalen Gewalt gegenüber Frauen und insbesondere jungen Mädchen“ bei der Weiterentwicklung des Landesaktionsplans gegen Gewalt an Frauen berücksichtigen „und entsprechende Maßnahmen zu Bekämpfung von Frauenhass im Netz vorlegen“.

Das Familienministerium solle eine Meldestelle mit dem Schwerpunkt „Sexismus/Frauenhass im Netz“ einrichten und eine landesweite Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen starten.

Der Antrag soll kommende Woche ins Plenum eingebracht werden.