Armin Laschets Talent, politische Brücken zu bauen, wird über die Parteigrenzen hinweg anerkannt. Wird er 2027 der nächste Bundespräsident?
Poker um SpitzenamtKlöckner soll Bundestagspräsidentin werden – NRW-Grüne wollten Laschet

Armin Laschet, stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU, kommt zur konstituierenden Sitzung der neuen Unionsfraktion im Bundestag.
Copyright: dpa
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für das Amt der Präsidentin des neu gewählten Bundestags nominiert. Die Abgeordneten folgten damit einem entsprechenden Personalvorschlag von Fraktionschef Friedrich Merz (CDU). Die 52-Jährige aus Rheinland-Pfalz soll damit der bisherigen Bundestagspräsidentin Bärbel Bas von der SPD nachfolgen.
Die Grünen in NRW hatten sich zuvor für die Wahl von Ex-NRW-Ministerpräsident Armin Laschet starkgemacht. „In diesen turbulenten Zeiten braucht es Menschen, die bewiesen haben, dass sie zusammenführen wollen und können“, sagte Tim Achtermeyer, Parteichef der NRW-Grünen, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Armin Laschet habe „diese Haltung als Integrationsminister, Landesvater, auch in den letzten drei Jahren ohne prominentes Amt gezeigt“. Der Politiker aus Aachen sei in der Lage, das Amt „wieder mit einer eigenen Gravitationskraft aus der Person heraus auszustatten“, so der Grünen-Vorsitzende.

Tim Achtermeyer (29) ist einer der beiden Landesvorsitzenden der NRW-Grünen
Copyright: NRW-Grüne
Laschet war 2021 Kanzlerkandidat der CDU, unterlag bei der Wahl allerdings dem Gegenkandidaten Olaf Scholz (SPD). Die Unterstützung durch die Grünen könnte ihm an anderer Stelle noch nützlich sein. In der Union heißt es, Laschet habe Chancen, 2027 als Nachfolger von Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten gewählt zu werden.