NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) ist im Zusammenhang mit einer Preisverleihung an den Kreis Düren in Erklärungsnot geraten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche Unesco-Kommission hatten den „Nationalen Preis – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ unter anderem an das Amt für Schule, Bildung und Integration im Kreis Düren vergeben.

Krischer gratulierte dazu in einer Pressemitteilung. Pikant: Das Schuldezernat beim Kreis Düren wird von Sybille Hausmann geleitet – sie ist die Ehefrau des Ministers.

Hatte der Minister kein Störgefühl?

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hakte beim Umweltministerium nach. Hatte der Minister kein Störgefühl bei der öffentlichen Gratulation? Ihm hätte ja bekannt sein müssen, dass er in dem Fall auch seine Ehefrau (mit)belobigt.

In der Pressemitteilung des NRW-Umweltministers heißt es: „Ich gratuliere allen ausgezeichneten Akteurinnen und Akteuren aus Nordrhein-Westfalen für ihren beachtenswerten Einsatz und ihren Erfolg. Gerade in den jetzigen Krisenzeiten geht es darum, dass möglichst viele Menschen begreifen und erfahren, dass sie die Entwicklung der Gesellschaft selbst mitgestalten können.“

Das NRW-Umweltministerium zog die Pressemitteilung am Donnerstag zurück. Ein Sprecher erklärte: „Bei dem Vorgang war der Minister im Vorfeld der Gratulations-Pressemitteilung nicht involviert.“ Die Freigabe sei ausschließlich durch den Sprecher erfolgt. Weder ihm noch den Kolleginnen und Kollegen in der zuständigen Fachabteilung seien „die Hintergründe“ bekannt gewesen.

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