Im Finanzministerium in Düsseldorf ist seit einigen Tagen der Reinigungsroboter „Ralf“ im Einsatz. Wenn der seinen Job gut macht, soll er dauerhaft bleiben.
Saubere SacheNRW-Finanzministerium hat jetzt einen Putzroboter

Reinigungsroboter „Ralf“ putzt jetzt im Finanzministerium in Düsseldorf.
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Im NRW-Finanzministerium gibt es einen neuen Mitarbeiter: Seit einigen Tagen ist hier der Putzroboter „Ralf“ im Einsatz. Wenn der seinen Job gut macht, also 91 bis 95 Prozent der programmierten Fläche ordentlich putzt, soll er dauerhaft bleiben. Auch wenn man im Finanzministerium naturgemäß aufs Geld schaut: Personal soll so nicht eingespart werden, sagte eine Sprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Der Roboter namens „Ralf“ (Modell „R3 Scrub Pro“, Kosten rund 25.000 Euro) kann laut Hersteller Lionsbot bis zu 800 Quadratmeter pro Stunde fegen, schrubben und trocknen. Im Display steht entweder, was Ralf so macht („Ich helfe bei der Reinigung des Bodens“) oder man sieht seine Augen. Mit denen rollt er, wenn jemand im Weg steht. Hindernissen wie einer Kiste weicht der Roboter geschickt aus, was ihm noch zu schaffen macht: In dem alten Gebäude am Düsseldorfer Hofgarten sind ständig neue Baustellen, zum Beispiel wegen Brandschutz, die „Ralf“ ausbremsen.
Für die Mitarbeiter ist „Ralf“ ein Hingucker
Das Reinigungsunternehmen Wisag war im vergangenen Jahr auf das Ministerium zugegangen und hatte gefragt, ob man den Putzroboter dort testen könne. Da habe man gerne mitgemacht, so die Sprecherin: „Die Finanzverwaltung ist immer sehr aufgeschlossen für die Unterstützung moderner Elektronik – ob bei der Steuererklärung oder eben der Reinigung.“ Für die Beschäftigten im Ministerium sei „Ralf“ natürlich ein Hingucker: „Da schauen schon viele auf den Flur hinaus, wenn der Apparat plötzlich so ganz autonom an der Bürotür vorbeifährt.“
Der Reinigungskonzern spricht im Kontext von „Ralf“ von „Cobotik“, angelehnt an das Wort Robotik. Damit will man betonen, dass Maschine und Mensch zusammenarbeiten: „Während Roboter große Flächen reinigen, übernehmen unsere Mitarbeitenden anspruchsvolle Aufgaben und sorgen für Qualitätssicherung.“ Zudem arbeite so eine Wisch-Maschine „ressourcenschonender“ als ein Mensch mit Putzeimer und Wischmopp und sei sehr leise: Der Hersteller wirbt mit einem „bürofreundlichen Lautstärkelevel“. Den abendlichen Plausch mit der Reinigungskraft („Na, immer noch kein Feierabend?“) kann der Roboter allerdings noch nicht ersetzen.