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Schlechte Noten42 Prozent der Schulleiter würden Dorothee Feller nicht versetzen

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Dorothee Feller (CDU), Schulministerin von Nordrhein-Westfalen, spricht bei einer Pressekonferenz im Düsseldorfer Landtag.

Dorothee Feller (CDU), Schulministerin von Nordrhein-Westfalen, spricht bei einer Pressekonferenz im Düsseldorfer Landtag.

Trotz Investitionen in die Bildung kommt NRW-Schulministern Dorothee Feller (CDU) bei den Direktoren schlecht weg. Sie landet sogar hinter ihrer Vorgängerin.

Die Schulpolitik der schwarz-grünen Landesregierung erhält von den Schulleitern schlechte Noten. Eine Forsa-Umfrage unter den Schulleitungen in NRW kommt zu dem Ergebnis, das 42 Prozent der Befragten die Arbeit von NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) als mangelhaft oder ungenügend bewerten. Die Befragung war von der Bildungsgewerkschaft VBE in Auftrag gegeben worden. Danach empfinden es 95 Prozent der Teilnehmer als belastend, dass die Politik bei ihren Entscheidungen den tatsächlichen Schulalltag nicht ausreichend beachten würde.

Die Studie wurde am Freitag in Düsseldorf im Rahmen des Deutschen Schulleiterkongresses vorgestellt. Die Noten für die Schulpolitik sind seit Jahren durchwachsen, erreichten in der Coronaphase ihren Tiefpunkt. Fellers Durchschnittsnote (4,2) hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Punkte verbessert. Die CDU-Politikerin hatte das Amt 2022 von ihrer Vorgängerin Yvonne Gebauer (FDP) übernommen, die 2019 eine Durchschnittsnote von 3,9 erzielte. „Gute Absichten“ würde nicht ausreichen, sagte Stefan Behlau, Landeschef des VBE: „Schulleitungen stehen seit Jahren vor bekannten Dauerbaustellen, die frustrieren und belasten. Wir wollen Schule gestalten und nicht den Mangel verwalten.“

„Schule, mach mal“ Viele Schulleitungen sehen sich mit der Anspruchshaltung überfordert, dass die Schule alle gesellschaftlichen Probleme lösen soll. An den Grundschulen sind viele Kinder noch nicht schulreif, sprechen kein oder schlechtes Deutsch, haben ihren Medienkonsum nicht in den Griff. Oft gehen die Eltern davon aus, dass die Lehrer ihnen die Erziehung abnehmen. Sie sollen sich zudem darum kümmern, den Kindern die Kriege und Konflikte in der Welt zu erklären. 95 Prozent der Befragten sehen darin eine große Belastung.

Marode Gebäude, zu wenig Laptops Trotz der Ausstattungsoffensive der vergangenen Jahre gibt es an mehr als 330 Schulen immer noch keine digitalen Endgeräte. „Es ist ein Armutszeugnis, dass die Fortführung des Digitalpakts nicht gelingt“, sagt der VBE-Vorsitzende Behlau. Nur 33 Prozent der Befragten finden, die Mittel für die digitale Infrastruktur und die Ausstattungssituation an ihrer Schule seien ausreichend. Der Zustand der Gebäude und Räume stellt für ein Drittel aller Schulleitungen ein sehr großes Problem dar. Schwarz-Grün bricht Ganztags-VersprechenVon 2026 an gilt zudem der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. 52 Prozent der Grundschulleitungen gehen davon aus, dass Personal und Räume fehlen werden, um die Ganztagsbetreuung gewährleisten zu können. Schwarz-Grün hatte ein Ausführungsgesetz versprochen, das verbindliche Standards für die organisatorische, personelle, und finanzielle Ausgestaltung des Rechtsanspruchs festlegen sollte. Um Geld zu sparen, wurden stattdessen lediglich Leitlinien vorgelegt – wohl mit der Folge, dass die Qualität der Betreuung von der Kassenlage in den Kommunen abhängen wird. Studenten müssen einspringen 80 Prozent der befragten Schulleitungen gaben an, dass an ihren Schulen Personen beschäftigt sind, die nicht über eine abgeschlossene Lehramtsqualifikation verfügen – das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Danach unterrichten an 60 Prozent der Schulen Lehrkräfte, die sich noch parallel im Lehramtsstudium befinden. Der Lehrkräftemangel wird als das größte Problem an den Schulen bezeichnet. Viele würden Job nicht weiterempfehlen Obwohl 83 Prozent der befragten Schulleitungen ihren Beruf trotz aller Widrigkeiten gerne ausüben, würden 46 Prozent ihr Amt nicht beziehungsweise auf keinen Fall weiterempfehlen. Das ist der höchste je gemessene Anteil seit Beginn der Befragung im Jahr 2018. „Dieser Wert ist alarmierend“, sagte Behlau. NRW müsse deutlich mehr in Bildung und Schulen investieren. „Gerade mit Blick auf die unbesetzten Schulleitungsstellen brauchen wir dringend eine Aufwertung.“

900 Millionen für Lehrer Die schwarz-grüne Landesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag auf eine Anhebung der Lehrergehälter verständigt. Im Zeitraum von 2022 bis 2026 sind Mehrausgaben in Höhe von knapp 900 Millionen Euro vorgesehen. Im Haushalt für 2025 sei Schule und Bildung mit 24,5 Prozent der größte Einzeletat, sagte Claudia Schlottmann, schulpolitische Sprecherin der CDU, auf Anfrage unserer Zeitung: „Wir geben fast 20 Prozent mehr für Schule und Bildung aus als vor fünf Jahren“.

Schulleiter an Gymnasien in NRW gehören im Bildungsbereich zu den Topverdienern. Je nach Wohnort, Erfahrung und Familienstand erhalten sie eine Besoldung von mehr als 5000 Euro netto im Monat.