Eine Umfrage zu antisemitischen Vorurteilen nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zeigt erschreckende Ergebnisse.
AntisemitismusHass-Sender TikTok im Kinderzimmer muss abgestellt werden
Fast jeder vierte Bürger in NRW hat Ressentiments gegenüber Juden. Das ist das erschreckende Ergebnis der neuen Dunkelfeldstudie, die jetzt in Düsseldorf vorgestellt wurde. Bislang war man in der Forschung davon ausgegangen, dass ein latenter Antisemitismus bei rund zehn Prozent der Bevölkerung verbreitet ist. Nun stellt sich heraus, dass der Judenhass in NRW zum Alltagsphänomen geworden ist – ein verstörender Befund, mit dem sich die Demokratie nicht abfinden darf.
Besonders verbreitet ist der Judenhass bei Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren. Sie werden der Studie zufolge durch soziale Plattformen wie TikTok aufgehetzt, die Halbwahrheiten und Falschinformationen verbreiten. Die Algorithmen sind programmiert, Krawall zu verbreiten, denn so lassen sich hohe Klickzahlen generieren. Den Betreibern aus China sind die politischen Auswirkungen egal – mit Hass lässt sich viel Geld verdienen.
TikTok verdient mit Hass viel Geld
TikTok steht in vielen Ländern in der Kritik. In den deutschen Kinderzimmern ist die Plattform bislang ungestört auf Sendung. Eine sachliche Darstellung des Nahost-Konflikts ist dort nicht möglich, die Erläuterung historischer Hintergründe findet nicht statt.
Wenn man darauf setzt, den Judenhass mit Aufklärung und politischer Bildungsarbeit zu bekämpfen, darf man diesen Status-Quo nicht akzeptieren. Sollten die Desinformations-Plattformen nicht bereit sein, ihr Geschäftsmodell zu verändern, muss der Staat handeln – und die App notfalls aus dem App Store verbannen.
Auch die Landesregierung muss jetzt ihre Hausaufgaben machen. Schwarz-Grün muss alle analogen Möglichkeiten nutzen, um die Demokratie zu stärken. Finanzielle Kürzungen bei Bildungseinrichtungen und Beratungsstellen darf es nicht geben. Es wäre fatal, wenn bei Jugendlichen der Hass auf Israel zur Norm werden würde.