Seit langem wird angesichts des Ukraine-Kriegs über ein Treffen zwischen Papst Franziskus und dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. spekuliert. Trotz entsprechenden Plänen kam es bislang nicht dazu.
Russisch-Orthodoxes KirchenoberhauptPapst bietet Kyrill I. Treffen auf Moskauer Flughafen an
Ein Jahr nach dem geplatzten Treffen von Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. in Jerusalem gibt es neue Spekulationen über eine mögliche Begegnung der beiden Kirchenoberhäupter. Franziskus soll laut einem mutmaßlichen Mittelsmann Kyrill I. ein Treffen in etwa sechs Wochen auf einem Flughafen in Moskau vorgeschlagen haben.
Der Vorsitzende der Weltunion der Altgläubigen, Leonid Sewostjanow, sagte den staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und RIA Nowosti am Sonntag, der Papst habe ihm in einem Telefonat berichtet, er könne am 31. August auf seinem Flug in die Mongolei oder auf seinem Rückweg am 4. September einen Zwischenstopp in Moskau einlegen und mit dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche am Flughafen zusammenkommen, wenn dieser dazu bereit sei. Eine Bestätigung des Vatikans dafür gibt es bislang nicht.
Erstes Treffen zwischen einem römisch-katholischen und russisch-orthodoxen Papst überhaupt
Franziskus besucht die Mongolei vom 1. bis 4. September. Zuletzt signalisierte der Papst, dass er sich ein Treffen mit Kyrill I. wünsche. Franziskus war im Februar 2016 als erster Papst mit einem russisch-orthodoxen Patriarchen zusammengetroffen. Die historische Begegnung mit Kyrill fand auf dem Flughafen der kubanischen Hauptstadt Havanna statt. Ein im Sommer 2022 in Jerusalem geplantes zweites Treffen beider Kirchenoberhäupter wurde jedoch abgesagt. Es sei wegen des russisch-ukrainischen Krieges suspendiert worden, sagte Franziskus Ende April. Bisher reiste noch kein Papst nach Russland.
Sewostjanow betonte, ein Flughafen gelte als neutrale Transitzone. Daher würde nach seinen Worten ein Treffen dort keinen Widerstand von jenen hervorrufen, die einen Russland-Besuch des Papstes ablehnten. Bereits Ende Juni hatte er von der Idee einer Begegnung von Franziskus und Kyrill auf einem Moskauer Flughafen gesprochen. Damals dementierte die russisch-orthodoxe Kirche solche Überlegungen. Sewostjanow steht nach eigenen Angaben in regelmäßigem Kontakt zu Franziskus. Der orthodoxe Christ bezeichnete sich in der Vergangenheit als Friedensbotschafter des Papstes. Die Weltunion der Altgläubigen ist indes eine eher unbedeutende Organisation. (dpa)