Kardinalstaatssekretär Parolin hat über Papst Franziskus und aktuelle Entwicklungen im Vatikan gesprochen – Spekulationen um die Zukunft halten an.
Pontifex veröffentlicht BriefSpekulationen um Papst-Nachfolge – Hochrangiger Vatikanvertreter äußert sich

Eine Nonne betet für Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Der Papst ist nach Einschätzung der Ärzte nicht mehr in unmittelbarer Gefahr.
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Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, einer der wenigen hochrangigen Vatikanvertreter, die Papst Franziskus in der römischen Gemelli-Klinik besucht haben, hat Spekulationen über eine mögliche Nachfolgeregelung zurückgewiesen. Auf die Frage einer Journalistin, ob bei den Begegnungen über einen Rücktritt des Papstes gesprochen wurde, antwortete er mit einem klaren „Nein, überhaupt nicht“. Parolin erklärte zudem, dass vertiefte Gespräche mit Franziskus aufgrund seines gesundheitlichen Zustands nicht möglich seien. Dennoch habe der Papst weiterhin Anweisungen gegeben und seine Amtsgeschäfte im Rahmen seiner Möglichkeiten fortgeführt.
Papst veröffentlicht Brief über Abrüstung und Frieden
Trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen hat Papst Franziskus einen Brief verfasst, der am Dienstag in der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ veröffentlicht wurde. Darin fordert er eine weltweite Abrüstung und betont, dass Kriege keine Lösungen bringen. Er ruft dazu auf, „Worte zu entschärfen“, da Sprache entweder verbinden oder trennen könne.
Der Brief ist auf den 14. März datiert und wurde als Antwort auf Genesungswünsche des Chefredakteurs Luciano Fontana verfasst. Der Papst hebt hervor, dass ihn seine eigene Krankheit noch stärker die Zerbrechlichkeit des Menschen und die Sinnlosigkeit von Konflikten erkennen lasse.
Britisches Königspaar plant Audienz bei Papst Franziskus
Der Buckingham-Palast hat bestätigt, dass König Charles III. und Königin Camilla während ihrer Italienreise im April eine Audienz bei Papst Franziskus haben werden. Das Treffen ist für den 8. April in Rom geplant und soll sich thematisch vor allem um Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung drehen. Der Vatikan hat die Audienz bisher nicht offiziell bestätigt.

König Charles und Königin Camilla bei einer Gartenparty im Buckingham Palace. (Archivbild)
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Angesichts des Gesundheitszustands von Papst Franziskus bleibt unklar, in welcher Form das Treffen stattfinden wird. Seit der Bekanntgabe der Italienreise des Königspaares stand ein Besuch im Vatikan auf dem Programm, doch bisher war offen, ob dieser tatsächlich stattfinden kann. Zuletzt waren Charles und Camilla gemeinsam im April 2017 zu Gast.
Gesundheitszustand des Papstes weiterhin ernst
Papst Franziskus befindet sich seit dem 14. Februar im Krankenhaus und wird weiterhin medizinisch versorgt. Der Vatikan meldete zuletzt klinische Fortschritte, betonte jedoch, dass das Kirchenoberhaupt nach wie vor auf Sauerstoffzufuhr angewiesen sei. Zwischenzeitlich musste Franziskus beatmet werden, und Ärzte berichteten, dass er in Lebensgefahr schwebte.
Die Mitteilungen des Vatikans sprechen inzwischen von einer Stabilisierung, doch über einen möglichen Entlassungstermin gibt es keine offiziellen Informationen. Wie belastbar Franziskus derzeit tatsächlich ist, bleibt unklar, sodass weiterhin über die Zukunft seines Pontifikats spekuliert wird. (jag/dpa/afp/kna)