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Mit schwacher StimmePapst Franziskus meldet sich überraschend zu Wort – Vatikan schaltet Polizei ein

Lesezeit 3 Minuten
Papst Franziskus macht das Kreuzzeichen zu Beginn seiner wöchentlichen Generalaudienz in der Halle Paul VI. im Vatikan.

Papst Franziskus macht das Kreuzzeichen zu Beginn seiner wöchentlichen Generalaudienz in der Halle Paul VI. im Vatikan. (Archivbild)

Der Heilige Stuhl hat in den letzten Stunden mehrere Updates zum Papst veröffentlicht – darunter auch eine Sprachnachricht.

Papst Franziskus hat die Nacht auf Freitag (7. März) gut überstanden und ist laut Mitteilung des Heiligen Stuhls am Morgen kurz nach 8 Uhr aufgewacht. „Angesichts der stabilen gesundheitlichen Lage wird das nächste medizinische Bulletin am Samstag veröffentlicht“, erklärte das Pressebüro des Vatikans. Der 88-jährige Papst befindet sich seit rund drei Wochen aufgrund einer komplexen Atemwegsinfektion und einer Lungenentzündung in der römischen Gemelli-Klinik.

Wie die Tageszeitung „La Repubblica“ berichtet, gab es in der Nacht keine neuen Komplikationen. Am Donnerstag habe der Papst seine Atem- und Bewegungstherapie fortgesetzt, was laut Vatikan „positive Effekte“ zeige.

Papst bedankt sich bei Gläubigen

Am Donnerstagabend wandte sich Franziskus in einer Sprachnachricht an die Gläubigen, die auf dem Petersplatz den Rosenkranz beteten. In der von „Vatican News“ veröffentlichten Botschaft bedankte er sich mit schwacher Stimme für die Gebete und Zeichen der Unterstützung. Der Papst segnete die Gläubigen und versicherte, er begleite sie auch aus dem Krankenhaus heraus.

Der Audioclip wurde am Donnerstag auf dem Petersplatz ausgestrahlt. Währenddessen leitete Kardinal Ángel Fernández Artime, Propräfekt des Dikasteriums für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens, das nächtliche Rosenkranzgebet.

Gläubige reagieren auf Sprachnachricht – Vatikan äußert sich „Fake News“

Die Sprachnachricht von Papst Franziskus hat in den sozialen Medien viele Gläubige tief bewegt. Sie freuen sich über die positive Nachricht und dass der Papst die Kraft gefunden hat, sich zu melden. Zahlreiche Menschen beten weiterhin für seine Genesung und senden ihm in mehreren Sprachen Worte der Hoffnung und Zuversicht.

Parallel zur anhaltenden Diskussion um den Gesundheitszustand des Papstes kursieren manipulierte Bilder, die ihn in kritischem Zustand zeigen sollen. Laut der Website „Open“ handelt es sich dabei teilweise um KI-generierte Bilder. „Es sind unglaubliche Dinge im Umlauf“, sagte eine dem Papst nahestehende Nonne gegenüber „La Repubblica“.

Polizei nimmt Ermittlungen wegen KI-Bildern vom Papst auf

Der Vatikan reagierte darauf mit den Worten: „Fake News kommentieren sich selbst, wir geben regelmäßig Informationen heraus“. Es sei jedoch derzeit nicht geplant, neue Bilder des Pontifex zu veröffentlichen. Die italienische Postpolizei hat Ermittlungen zu dem kursierenden Bild- und Videomaterial aufgenommen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Papst Franziskus Ziel von KI-generierten Fälschungen geworden ist. Im März 2023 sorgte ein Foto des Papstes in einem weißen Steppmantel weltweit für Verwirrung, da es täuschend echt aussah, jedoch vollständig von KI erstellt worden war. Das Bild verbreitete sich laut „kath.net“ rasant in den sozialen Medien und führte zu Diskussionen über die Risiken von Deepfake-Technologien.

Auch in der Vergangenheit kursierten manipulierte Bilder, die ihn in verschiedenen untypischen Situationen zeigten, darunter vermeintliche Selfies oder Aufnahmen mit ungewöhnlicher Mimik. Der Vatikan äußerte sich bereits damals besorgt über die wachsende Gefahr von Falschinformationen durch künstliche Intelligenz. (jag/dpa/afp)