Das Foto ist eine historische Premiere: Bei den drei bisherigen Anklagen gegen Trump hatten die Behörden auf Polizeifotos verzichtet.
Erstmals Polizeifoto veröffentlichtTrump kehrt mit „Mugshot“ zu Ex-Twitter zurück
In einem Gefängnis in der US-Stadt Atlanta ist am Donnerstag ein Polizeifoto des früheren Präsidenten Donald Trump aufgenommen worden. Das Foto wurde kurz darauf vom Büro des Sheriffs veröffentlicht.
Auch Trump selbst veröffentlichte das Polizeifoto – und kehrte damit zu Twitter, das nun X heißt, zurück. „Niemals aufgeben“, schrieb der Republikaner zu der Aufnahme, die ihn mit grimmigem Gesicht zeigt, und prangerte „Wahlbeeinflussung“ an. Es war sein erster Beitrag bei X seit dem 8. Januar 2021.
Donald Trump erhält Häftlingsnummer „PO1135809“
Während der Aufnahme der persönlichen Daten im Gefängnis bekam Trump die Häftlingsnummer „PO1135809“ zugewiesen. Die Behörden gaben seine Größe mit 1,90 Metern, sein Gewicht mit 97 Kilogramm und seine Haarfarbe mit blond an. Auf dem Polizeifoto trägt Trump einen dunkelblauen Anzug, ein weißes Hemd und eine rote Krawatte.
Nach seiner Anklage wegen Wahlbeeinflussung im Bundesstaat Georgia wurde Trump in dem Gefängnis im Landkreis Fulton wegen „Vorwürfen der Erpressung und Verschwörung“ kurzzeitig unter Arrest gestellt, wie es aus dem Büro des Sheriffs hieß.
Donald Trump veröffentlicht seinen Mugshot auf X – und spricht von „Scheinjustiz“
Trump bezeichnete die Behörden in Georgia als „Scheinjustiz“ und warf ihnen „Wahlbeeinflussung“ vor. „Ich habe nichts falsch gemacht“, sagte er nach der erkennungsdienstlichen Behandlung vor Journalisten, bevor er seine Rückreise antrat.
Medienberichten zufolge wollte der Ex-Präsident nach dem Gefängnistermin in Atlanta in seinen Golfclub Bedminster in New Jersey zurückkehren.
Die Kaution war bereits zu Wochenbeginn auf 200.000 Dollar (rund 185.000 Euro) festgelegt worden. Das Foto ist eine historische Premiere: Bei den drei bisherigen Anklagen gegen Trump hatten die Behörden auf Polizeifotos verzichtet.
Vier Anklagen gegen Donald Trump – weiterhin viele Unterstützer
Trump ist in diesem Jahr somit insgesamt bereits vier Mal angeklagt worden, darunter zweimal wegen seiner Umtriebe nach der Wahl 2020. Zuletzt hatte es Todesdrohungen gegen eine von Trumps Richterinnen gegeben. Auch Daten von Jury-Mitgliedern wurden von vermeintlichen Trump-Unterstützern online verbreitet.
Bei der rechten Basis genießt der Republikaner nach wie vor große Beliebtheit. Der Rechtspopulist führt Umfragen zu den Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner 2024 mit mehr als 40 Punkten Vorsprung auf seine Verfolger an. Der ersten Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber blieb er deswegen am Mittwochabend fern. (das/afp)