Wladimir Tschurow war lange Zeit Wahlleiter in Russland – und ein treuer Wegbegleiter von Kremlchef Wladimir Putin.
Wegbegleiter des KremlchefsPutins „Magier“ überraschend gestorben
Der ehemalige Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission Russlands, Wladimir Tschurow, ist am Mittwoch im Alter von 70 Jahren an einem schweren Herzinfarkt gestorben, das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.
„Das ist wirklich eine traurige Nachricht“, erklärte der russische Abgeordnete Leonid Iwlew demnach gegenüber Tass. Tschurow sei gegen acht Uhr morgens im Krankenhaus gestorben. Zuvor habe er sich einer Operation unterzogen.
Wladimir Putins „Magier“ Tschurow an Herzinfarkt gestorben
Tschurow habe sich am Montag und Dienstag noch gut gefühlt, berichtete Iwlew. Der ehemalige Wahlleiter habe sogar noch Pläne geschmiedet, ein Buch über die „US-Einmischung in Wahlen im Ausland“ zu schreiben, berichtete der Abgeordnete weiter. Mit dem Thema Wahlen war Tschurow vertraut. Von 2007 bis 2016 war er der Vorsitzende der Wahlkommission in Russland.
Seinen Spitznamen bekam Tschurow unterdessen vom ehemaligen russischen Präsidenten und jetzigen Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, verpasst. „Sie sind fast wie ein Magier“, hatte Medwedew einst über Tschurow gesagt.
Wladimir Tschurow über den Kremlchef: „Putin hat immer recht“
Zuvor hatte Tschurow die Ergebnisse von Medwedews Partei „Einiges Russland“ bei den Parlamentswahlen 2011 sehr genau vorhergesagt, ein Jahr später wurde Wladimir Putin erneut russischer Präsident. Während Tschurow nach Putins Wahl von Medwedew mit dem Alexander-Newski-Orden ausgezeichnet wurde, demonstrierten Tausende Russinnen und Russen gegen Wahlfälschungen.
Tschurow galt als langjähriger Wegbegleiter Wladimir Putins. Bereits zu Beginn seiner politischen Karriere arbeitete er eng mit dem jetzigen Kremlchef und damaligen Bürgermeister von St. Petersburg zusammen. In der Stadtverwaltung war er als Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen tätig.
Tschurow war ein treuer Begleiter von Wladimir Putin
In einem Gespräch mit der russischen Zeitung „Kommersant“ hatte Tschurow bereits bei seinem Amtsantritt im Jahr 2007 seine Loyalität zu Putin unterstrichen. „Putin hat immer recht“, sei „das erste Gesetz von Tschurow“, sagte Putins „Magier“ damals über den Kremlchef – und legte sogar noch einen drauf. Auf die Frage, was er tue, wenn Putin doch einmal falsch liegen sollte, entgegnete Tschurow: „Kann Putin falsch liegen?“
Seit seinem Ausscheiden als Vorsitzender der Wahlkommission im Jahr 2016 arbeite Tschurow bis zu seinem Tod als Sonderbotschafter des russischen Außenministeriums. Am vergangenen Freitag wurde er 70 Jahre alt. (das)