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Nach SabotageverdachtZwei Militärstandorte in NRW abgeriegelt – FDP-Politiker verdächtigt Russland

Lesezeit 3 Minuten
Am Nato-Flugplatz Geilenkirchen sind unter anderem Aufklärungsflugzeuge stationiert. (Archivbild)

Am Nato-Flugplatz Geilenkirchen sind unter anderem Aufklärungsflugzeuge stationiert. (Archivbild)

Nach dem Bundeswehrstandort Köln-Wahn musste auch der Nato-Stützpunkt in Geilenkirchen geschlossen werden.

Nach dem Bundeswehrstandort Köln-Wahn ist am Mittwochmittag (14. August) auch der Nato-Stützpunkt in Geilenkirchen abgeriegelt worden. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ und bezieht sich auf einen Sprecher des Territorialen Führungskommandos. Grund sei wie in Köln-Wahn der Verdacht einer Sabotage. Ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr bestätigte der Nachrichtenagentur AFP die Schließung des Standorts in Geilenkirchen am Vormittag.

„Auch hier wird eine mögliche Trinkwasser-Kontamination geprüft, die Kaserne soll über ein eigenes Wasserpumpwerk verfügen“, heißt es in einem entsprechenden Bericht der SZ. Am Nato-Flugplatz Geilenkirchen sind unter anderem Aufklärungsflugzeuge stationiert.

Zunächst war am Vormittag die Bundeswehrkaserne in Köln-Wahn abgeriegelt worden. Laut Informationen des Spiegels gehen die Behörden dem Verdacht einer Straftat nach. Möglicherweise wurde in die Kaserne eingebrochen und Leitungswasser des Bundeswehr-Standorts kontaminiert.

Polizei-Einsatz in Köln-Wahn: Kaserne abgeriegelt

Nach Hinweisen auf eine Störung sei auch ein Loch in einem Zaun entdeckt worden, hieß es. Bei der Untersuchung des Trinkwassers sollen „abnormale Werte“ festgestellt worden sein. Ein Sprecher der Bundeswehr bestätigte den Verdacht einer Straftat.

Oberstleutnant Ulrich Fonrobert vom Landeskommando Nordrhein-Westfalen spricht zu Reportern über die Vorgänge in der Luftwaffenkaserne in Wahn.

Oberstleutnant Ulrich Fonrobert vom Landeskommando Nordrhein-Westfalen spricht zu Reportern über die Vorgänge in der Luftwaffenkaserne in Wahn.

Unklar ist indes, ob tatsächlich eine Sabotage vorliegt und wer dahinter stecken könnte. Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages, Konstantin von Notz (Grüne), hat angesichts des sich erhärtenden Sabotage-Verdachts am Bundeswehr-Fliegerhorst Köln-Wahn vor hybrider Kriegführung Russlands gewarnt.

Sabotage-Verdacht bei Bundeswehr: FDP-Politiker verdächtigt Russland

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber (FDP), lenkte nach den möglichen Sabotagefällen den Verdacht auf Russland. „Aufgrund der zeitlichen Nähe der Vorfälle in den beiden Kasernen kann man vermuten, dass ein feindlicher Akteur hier bei uns seine Sabotage-Fähigkeiten demonstrieren will“, sagte Faber am Mittwoch der „Bild“. „Der Akteur, der gerade das größte Interesse daran hat, ist Putin“, fügte er mit Blick auf den russischen Präsidenten hinzu.

Ob dieser Verdacht sich bestätige, „müssen aber die weiteren Ermittlungen ergeben“, sagte der Verteidigungsexperte weiter. Sowohl der Bundeswehr-Standort Köln-Wahn als auch der Nato-Stützpunkt in Geilenkirchen wurden am Mittwoch Ziel von mutmaßlichen Sabotage-Aktivitäten.

Sabotage-Verdacht in Köln-Wahn und Geilenkirchen: Hintergründe unklar

Ende Februar hatte der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, angesichts der Sanktionen gegen Russland mit verdeckten Operationen im Westen gedroht. „Wir müssen uns an ihnen rächen, wo immer es möglich ist. Sie sind unsere Feinde“, schrieb der ehemalige russische Präsident, der als Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin gilt, damals bei Telegram – und rief zu entsprechenden Operationen auf.

Medwedew erwähnte dabei explizit „Aktivitäten einer bestimmten Art, über die man nicht öffentlich reden kann“. Von Russland-Experten waren die Worte als Drohungen mit Sabotage und Terroranschlägen aufgefasst worden.

Bislang haben sich die Behörden allerdings nicht zu möglichen Hintergründen der mutmaßlichen Sabotage geäußert. „Wir arbeiten zur Aufklärung des Sachverhaltes eng und vertrauensvoll mit den Ermittlungsbehörden zusammen. Weitere Angaben folgen“, so das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr am Mittwochmittag. (pst/das)