Schweizer Aktivisten haben eine umstrittene AfD-Aktion kopiert: Mit einem „Rückreiseticket“ fordern sie Alice Weidel auf, die Schweiz zu verlassen.
ProtestaktionIn der Schweiz nicht mehr erwünscht: Weidel bekommt „Rückreiseticket“

Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und ihre Ehefrau Sarah Bossard leben bereits seit Jahren im schweizerischen Einsiedeln. Nun regt sich auch im Nachbarland der Widerstand gegen Weidel.
Copyright: Bernd von Jutrczenka/dpa
In den vergangenen Wochen sind Hunderttausende in der Bundesrepublik gegen die AfD und die Asylpolitik der Union auf die Straße gegangen. Auch in der Schweiz formiert sich zunehmend Protest gegen die extrem rechte Partei, deren Chefin Alice Weidel in Einsiedeln im Kanton Schwyz lebt.
Das „Schweizer Bündnis für direkte Demokratie“ hat nun eine Aktion initiiert, deren Ähnlichkeit mit den umstrittenen „Abschiebetickets“ der AfD kein Zufall ist: Aktivisten haben ein „Rückreiseticket“ für Alice Weidel ausgestellt und einen offenen Brief an die Parteichefin formuliert. Beides zusammen fand sich in dieser Woche in Schweizer Briefkästen, das berichtet die schweizerische Wochenzeitung Blick. Der Zeitung liegt eine der Protest-Sendungen vor.
In dem Brief der Schweizer Aktivisten und Aktivistinnen heißt es unter anderem: „Wir Patrioten sind uns einig: Wer sich in einem fremden Land niederlässt, hat sich zu integrieren und Werte zu verinnerlichen. Leider mussten wir wiederholt feststellen, dass Ihre politischen Aktivitäten diesem Geist zuwiderlaufen.“ Wer hinter dem „Schweizer Bündnis für direkte Demokratie“ steckt, ist nicht bekannt.
Weidel als „Gefährderin der Demokratie“ – Demo angekündigt
Im Feld mit dem Titel „Passagier“ ist auf dem Ticket „Gefährderin der Demokratie“ angegeben, das Datum ist das Datum der kommenden Bundestagswahl, die Abflugzeit 19:33 Uhr erinnert an das Jahr 1933, das Jahr der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland.
Die Aktion ist nicht die einzige, die sich gegen Weidels Aufenthalt in der Schweiz und ihre rechtspopulistische Politik richtet. Für den Samstag vor der Bundestagswahl, also den 22. Februar, ist eine „Demo gegen Rechts“ in Einsiedeln angemeldet worden. Das bestätigten Schweizer Behörden unter anderem gegenüber Watson.
In Einsiedeln lebt die Kanzlerkandidatin der AfD mit ihrer Frau und zwei Söhnen. Bei der anmeldenden Person der Demonstration für Samstag soll es sich um einen Privatmenschen handeln. Nähere Angaben machten die Behörden nicht.