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Hilfe in schwerer LandeskriseUN richten Luftbrücke für Haiti ein

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Kinder stehen hinter Stangen. Über ihnen und um sie herum wurde Wäsche aufgehängt.

Kinder in einer Unterkunft für Familien, die durch Bandengewalt vertrieben wurden.

Die schwere Krise in dem von Bandengewalt erschütterten Haiti hält an. Eine Luftbrücke soll nun die Versorgung der Bevölkerung garantieren.

Die Vereinten Nationen richten eine Luftbrücke ein, um die Not leidende Bevölkerung des karibischen Krisenstaats Haiti von der benachbarten Dominikanischen Republik aus zu versorgen. Auf diese Weise sollen die nahtlose Versorgung mit humanitären Gütern sowie die Ein- und Ausreise von UN-Personal gewährleistet werden, wie die UN-Vertretung in Haiti am späten Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte.

Haiti - das ärmste Land des amerikanischen Kontinents - und die bei Urlaubern beliebte Dominikanische Republik teilen sich die Karibikinsel Hispaniola.

Ausnahmezustand in Haiti: UN richtet Luftbrücke ein

Zuvor hatten die Vereinten Nationen angekündigt, dass sie angesichts der eskalierenden Bandengewalt ihr nicht notwendiges Personal aus Haiti abziehen. Wegen der volatilen Sicherheitslage und basierend auf den Ergebnissen einer überarbeiteten Sicherheitsüberprüfung werde nicht unbedingt erforderliches Personal reduziert, teilte ein UN-Sprecher am Mittwoch mit.

Er betonte jedoch, dass die Vereinten Nationen Haiti nicht verließen. Mitarbeitende, die lebensrettende Arbeit leisteten, blieben im Land.

In Haiti herrscht nach dem Rücktritt von Interims-Premier Ariel Henry eine Regierungskrise. Henry hatte die Regierungsgeschäfte kurz nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 übernommen. Brutal agierende, bewaffnete Banden, die zusammen fast das gesamte Gebiet der Hauptstadt Port-au-Prince kontrollieren, schlossen sich Ende Februar zusammen und forderten Henrys Rücktritt. Der Regierungschef kehrte daraufhin von einer Auslandsreise nicht zurück. Der deutsche Botschafter und weitere Diplomaten haben Haiti inzwischen verlassen. (dpa)