SesamstrasseBibo-Fans zürnen Romney
Washington – Viele amerikanische Sesamstraßenfans sind entsetzt: Der US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney will den Sesamstraßen-Vogel Bibo (im Englischen Big Bird - großer Vogel) arbeitslos machen. „Ich liebe Big Bird“, sagte Romney in der TV-Debatte am Mittwochabend in Denver (Colorado). Aber er werde den Geldhahn für den mit Steuergeldern unterstützten Sender PBS zudrehen, auf dem die Sesamstraße seit Jahrzehnten läuft. „Ich werde nicht weiterhin Geld für Dinge ausgeben, um dafür Geld aus China leihen“, sagte Romney knallhart.
Big Bird ist das US-Pendant zum hierzulande als Bibo bekannten knallgelben Plüschvogel, der in der Kinderserie für Unterhaltung sorgt.
Die Fans der Kinderserie machten ihrer Wut über den Frontalangriff auf Bibo unmittelbar im Internet Luft. In dem Kurznachrichtendienst Twitter hagelte es nach Romneys Ankündigung hundertausende Kommentare, wie US-Medien berichteten. „Rettet Big Bird“, forderten viele. Dem Nutzer @FiredBigBird („Der gefeuerte Bibo“) folgten innerhalb weniger Stunden mehr als 27 000 Twittermitglieder. Romneys Sparvorhaben stoßen bei den meisten von ihnen auf Unverständnis: Die Kürzungen würden gerade mal 16 Millionen Dollar (12,3 Millionen Euro) pro Jahr einsparen. Das Staatsdefizit liegt bei mehr als eine Billion jährlich.
Auf Facebook veröffentlichten Nutzer Spaßfotos vom Vogel. Ein besonders launiger Kommentar wurde Big Bird in einer Twitter-Nachricht der „Sesamstraße“ in den Mund gelegt: „Bettzeit ist für mich in der Regel um 19:45 Uhr, aber ich war gestern hundemüde und schon um 19 Uhr eingeschlafen. Habe ich gestern Nacht irgendwas verpasst?“ (dpa/dapd)