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Kritiker zur Kandidatur aufgefordertNahles zieht Wahl zu Fraktionsvorsitz vor

Lesezeit 2 Minuten
Nahles dpa 190519

Andrea Nahles und die SPD haben mit schlechten Umfragewerten zu kämpfen.

Nach der schweren Wahlschlappe der SPD stellt sich Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles ihren innerparteilichen Gegnern: Die Wahl zum Fraktionsvorsitz werde auf kommende Woche vorgezogen, um „Klarheit zu schaffen“, sagte Nahles am Montagabend im ZDF.

Sie forderte ihre innerparteilichen Kritiker zur Kandidatur auf und kündigte an, selbst erneut für den Fraktionsvorsitz zu kandidieren. Nahles begründete ihre Entscheidung zum Vorziehen der Fraktionswahlen mit der lauter werdenden Kritik innerparteilicher Gegner. Bei der Wahl kommende Woche „sollen diejenigen sich hinstellen und sagen: Ich kandidiere“, sagte Nahles. „Dann schaffen wir Klarheit.“

Nahles weiß nichts von einer Schulz-Kandidatur

Nahles sagte, sie wisse nicht, ob der frühere Parteichef Martin Schulz in der Fraktion gegen sie antreten werde. Medienberichten zufolge hat Schulz Ambitionen auf den Fraktionsvorsitz. Regulär hätte der Fraktionsvorstand erst nach der Sommerpause gewählt werden müssen. Sie selbst sei bereit, weiter als Partei- und Fraktionschefin Verantwortung für die SPD zu übernehmen.

Sie wolle „jetzt nicht die Klamotten hinzuwerfen“, sagte Nahles. Personaldebatten halte sie für „nicht sinnvoll“, sagte sie. „Wir haben in der Vergangenheit von den Personalwechseln - und davon gab es ja viele - nicht wirklich gewonnen.“ Die SPD hatte bei der Europawahl am Sonntag nur 15,8 Prozent der Stimmen erreicht. Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen wurden die Sozialdemokraten zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg nicht stärkste Kraft. (afp)