Spenden-Aktion der Kölner MedienSchon mehr als eine Million Euro für Flut-Opfer
Mehr als eine Million Euro für die Betroffenen der Flutkatastrophe in der Region – das ist die höchst erfreuliche erste Bilanz der Spenden-Aktion, zu der „Kölner Stadt-Anzeiger“, „Kölnische Rundschau“ und EXPRESS sowie die beiden großen Geldinstitute Sparkasse Köln-Bonn und Kreissparkasse Köln aufrufen.
Seit einer Woche bitten sie die Leserinnen und Leser um Geld für die Betroffenen der Flutkatastrophe in der Region. Registriert sind schon jetzt mehr als eine Million Euro. „Der tatsächliche Stand liegt mutmaßlich deutlich höher, da die Banken mit den Buchungen derzeit nicht mehr nachkommen“, erklärt Ilja Schirkowskij, Pressesprecher der „Aktion Deutschland Hilft“.
Hilfe für Flutopfer
„Kölner Stadt-Anzeiger“, „Kölnische Rundschau“ und „Express“ und ihre Verlage sowie Sparkasse Köln-Bonn und Kreissparkasse Köln rufen zu Spenden für die Flutopfer auf. Gemeinsam stellten sie 100 000 Euro zur Verfügung.
Wenn auch Sie helfen wollen, könnenSie Ihre Spende auf das folgende Kontoüberweisen:
Empfänger: Aktion Deutschland Hilft
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Spendenstichwort: KStA-Fluthilfe
Der hohe Betrag ergibt sich auch daraus, dass die Sparkasse Köln-Bonn am Freitag angekündigt hat, weitere 250.000 Euro zu spenden, nachdem sie bereits vorige Woche 25.000 Euro bereitgestellt hatte. „Angesichts der ungeheuren Ausmaße der Katastrophe haben wir unsere Spende aufgestockt. Besonders schlimm ist das persönlichen Leid der Familien und Menschen in den betroffenen Regionen. Der Weg zurück zu bewohnbaren Dörfern und Städten ist weit und wird zudem viel Geld kosten. Wir haben im Kreise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Geschädigte, die die Notlagen vor Ort aus eigener Erfahrung kennen. Gleichzeitig ist die Tatkraft der Helfer vor Ort bewundernswert, ebenso die Solidarität untereinander. Wir fühlen mit den Menschen vor Ort und wollen als Unternehmen helfen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Ulrich Voigt.
Zudem sei eine mobile Filiale in Euskirchen im Einsatz, um die Bargeldversorgung für Anwohner zu erleichtern. Weitere Großspender sind das Beratungsunternehmen Ebner Stolz (400.000 Euro) sowie der Kölner Energie- und Technikdienstleister ENGIE (250.000 Euro). Hohe Summen haben aber auch zahlreiche Privatleute gespendet. (ksta)
Lesen Sie im folgenden Interview, was mit dem Geld der Leser und Leserinnen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ für die Flutopfer geschieht.
„Die Spenden sind immens wichtig“
Frau Roßbach, der „Kölner Stadt-Anzeiger“ und weitere Kölner Medien rufen gemeinsam mit den regionalen Sparkassen zu Spenden für die betroffenen Regionen im Rheinland und im nördlichen Rheinland-Pfalz auf. Wie ist die Resonanz?
Wir sind überwältig von der Solidarität und Hilfsbereitschaft. Das Team von „Aktion Deutschland Hilft“ hat seit der Öffnung des Spendenkontos fast durchgehend gearbeitet, um die vielen Unterstützungsangebote zu bearbeiten. Die Spendenbereitschaft ist auch weiterhin hoch.
Wie werden die Spendengelder verteilt?
Wir garantieren, dass die unter dem Spendenstichwort eingehenden Gelder in den entsprechenden Regionen verwendet werden. Sie kommen schon jetzt bei den Bergungs-, Aufräum- und Nothilfe-Maßnahmen für die betroffenen Menschen im Rheinland und im nördlichen Rheinland-Pfalz zum Einsatz.
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Können Sie das schon konkretisieren?
Spenden werden für die Betroffenen eingesetzt, die keine oder keine ausreichende Unterstützung aus staatlichen Quellen oder von Versicherungen erhalten. Unterstützt werden auch unmittelbar Rettungs- und Bergungsaktionen. Unsere Organisationen waren an den Evakuierungen beteiligt und sind auch weiterhin in Notunterkünften im Einsatz. Hier verteilt zum Beispiel der Malteser Hilfsdienst Mahlzeiten, Schlafsäcke und Hygieneartikel. Die Johanniter-Unfall-Hilfe setzt mobile Krankenstationen ein, um die medizinische Versorgung der Menschen zu gewährleisten.
Wie sieht es mit mittel- und langfristiger Hilfe aus?
Auch dafür sind die Spenden immens wichtig. Der Wiederaufbau wird vermutlich Jahre dauern. Nach der Akuthilfe helfen unsere Organisationen bei der Feststellung von Gebäudeschäden oder der Statik-Überprüfung, bevor betroffene Menschen in ihre Häuser gehen. Sie liefern auch Materialien zur Reinigung der Häuser wie Bautrockner, Notstromaggregate und Hochdruckreiniger. Zudem stehen psychosoziale Fachkräfte unserer Organisationen vielen Menschen, die zum Teil schwer traumatisiert sind, jetzt sowie mittel- und langfristig zur Betreuung bereit.
Die „Aktion Deutschland Hilft“ bündelt eine Reihe von Hilfsorganisationen. Welche Vorteile hat das?
Im Falle großer Katastrophen und Notsituationen wie derzeit ermöglicht der Zusammenschluss eine gemeinsame schnelle und koordinierte Hilfe. In Videokonferenzen tauschen sich die Mitglieder zu den Krisenregionen aus, um bei der Planung der Hilfen gezielter vorgehen zu können. Vor Ort ergänzen sich die Organisationen in der Nothilfe durch den Austausch von Expertenwissen und die Belieferung mit fehlendem Material. Diese enge Zusammenarbeit reduziert Versorgungslücken und Überschneidungen im Einsatzgebiet und führt zu einem effizienten und gezielten Einsatz von Spenden.
Wie erfolgt hier die Aufteilung?
Sie bemisst sich also am Umfang der Hilfe, die die Bündnisorganisationen aufgrund ihrer Struktur und Größe vor Ort tatsächlich leisten können. Im konkreten Fall bekommen die „Blaulichtorganisationen“ wie die Malteser oder der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) einen höheren Anteil als die anderen.
Manuela Roßbach ist geschäftsführende Vorständin des Bündnisses deutscher Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland Hilft“, das in den überfluteten Gebieten hilft.