Holocaust-Überlebende, Demokratie-Verteidigerin, Mahnerin: Margot Friedländer bekommt einen Sonderpreis des Westfälischen Friedens.
Laudatio von SteinmeierNS-Überlebende Friedländer bekommt Westfälischen Friedenspreis

Margot Friedländer, Holocaust-Überlebende und Ehrenbürgerin von Berlin, im Festsaal des Roten Rathauses.
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Die Holocaust-Überlebende und Demokratie-Aktivistin Margot Friedländer wurde am Freitagvormittag in Münster mit einem Sonderpreis des Westfälischen Friedens geehrt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Preis im Rahmen der Westfälischen Friedenskonferenz an die 103-Jährige überreicht.
Friedländer überlebte als einzige ihrer direkten Familie die Schoah. Nach mehr als sechs Jahrzehnten in New York kehrte sie im Alter von 88 Jahren in ihre Heimat Berlin zurück und engagiert sich für Demokratie sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung. Bekannt ist ihre Aufforderung „Seid Menschen!“.
Konferenz blickt auch nach Belarus
Zu der Konferenz, die von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) ausgerichtet und vom Fernsehsender Phoenix übertragen wird, werden Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erwartet. Laut WWL soll das Auseinanderdriften der westlichen Partner und eine damit verbundene Stärkung einer europäischen Verteidigungsfähigkeit thematisiert werden.
2023 fand es die Westfälische Friedenskonferenz erstmals statt; Anlass war das 275-Jahr-Jubiläum des Westfälischen Friedens. Dieser wurde 1648 in Münster und Osnabrück geschlossen und beendete den Dreißigjährigen Krieg.
Historiker sehen in dem Kontrakt eine erste Grundlage für eine europäische Staatengemeinschaft. Bereits seit 1998 gibt es den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens, der alle zwei Jahre verliehen wird. Mit der Auszeichnung an Friedländer wird erstmals ein Sonderpreis davon vergeben. (kna)