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Streit über Thüringens Corona-StrategieLaumann: „Ramelow spielt mit dem Feuer“

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Karl-Josef Laumann

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält überhaupt nichts vom Vorstoß des thüringischen Ministerpräsidenten.

Köln – Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow geplante landesweite Aufhebung der Corona-Beschränkungen in scharfer Form verurteilt. „Ich persönlich halte den Vorstoß des thüringischen Ministerpräsidenten für gefährlich. Das ist kein Tanz mit dem Tiger. Das ist ein Spiel mit dem Feuer“, sagte Laumann dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ in Anspielung auf eine Formulierung des Virologen Christian Drosten.

Zwar gebe es derzeit nur wenige Neuinfektionen. Gleichwohl sei Ramelows Vorgehen „verantwortungslos“. „Von heute auf morgen einfach sämtliche Vorgaben etwa zum Mindestabstand, zu Kontaktbeschränkungen oder zur Maskenpflicht zu kippen, bedeutet, dass wichtige Barrieren im Kampf gegen das Virus einfach wegfallen“, rügte Laumann.

Bodo_Ramelow

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) hat weitreichende Lockerungen der Beschränkungen wegen des Coronavirus angekündigt.

So könne sich Corona „wieder ungehindert und grenzenlos weiter verbreiten“, obwohl es nach wie vor keinen Impfstoff und kein wirksames Medikament gebe. Laumann verwies als Alternative auf das Vorgehen seiner Landesregierung. Es sei richtig, das öffentliche Leben Schritt für Schritt wieder zu öffnen und dann zu sehen, wie sich die Infektionszahlen entwickeln“. Das könne er als Gesundheitsminister „sehr gut mitverantworten“. (red)