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Kämpfe im SudanErster Evakuierungsflug mit Bundesbürgern landet am Montagmorgen in Berlin

Lesezeit 2 Minuten
Ein Airbus der Luftwaffe fliegt vor einem goldenen Morgenhimmel den Flughafen BER in Berlin an.

Ein Airbus der Luftwaffe landet mit aus dem Sudan evakuierten Bundesbürgern auf dem Flughafen BER.

Die erste Maschine mit etwa 100 deutschen Evakuierten aus dem Sudan ist sicher in Deutschland angekommen. Weitere Flüge sollen folgen.

Die erste Militärmaschine der Bundeswehr mit Evakuierten aus dem Sudan ist am Montagmorgen in Berlin gelandet. An Bord waren 101 Deutsche, ihre Familien und Angehörige weiterer Partnerstaaten, das teilte das Auswärtige Amt auf Twitter mit.

Seit dem Beginn der Evakuierungsmission aus dem Sudan hat die Bundeswehr seit Sonntag mehr als 300 Menschen in Sicherheit gebracht. Nach der Landung von zwei Maschinen mit jeweils 101 und 113 Evakuierten an Bord in Jordanien am Sonntagabend sowie in der Nacht landete am Montagmorgen „um 02.25 auch die dritte Bundeswehrmaschine mit rund 100 Menschen an Bord“ in Jordanien, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der Nachrichtenagentur AFP.

Mehr als 300 auf einer Krisenliste registrierte Deutsche werden evakuiert

Insgesamt seien mit den drei Flugzeugen vom Typ Airbus A400M „sowohl deutsche Staatsbürger als auch Angehörige anderer Nationen“ ausgeflogen worden. Die Evakuierungen hätten „gut funktioniert“. Die Evakuierten kehren von Jordanien aus nach Deutschland zurück.

Angesichts der eskalierenden Gewalt in Khartum hatten Deutschland und zahlreiche andere Länder Evakuierungseinsätze für ihre Staatsangehörigen in dem nordostafrikanischen Land gestartet, darunter Frankreich, Italien, Saudi-Arabien und die Türkei. Zuvor hatten bereits die USA und Großbritannien Botschaftsmitarbeiter aus Khartum ausgeflogen. Es sollten mehr als 300 auf einer Krisenliste registrierte Deutsche über den jordanischen Militärflugplatz Al-Asrak ausgeflogen werden. Auch Bürgern von Partnerstaaten soll geholfen werden.

Seit einer Woche liefern sich die zwei mächtigsten Generäle im Sudan schwere Kämpfe

Der Einsatz, an dem insgesamt mehr als 1000 Männer und Frauen der Bundeswehr beteiligt sind, wurde über mehrere Tage hinweg vorbereitet. Am Sonntagabend war nach Bundeswehr-Angaben ein erster deutscher Militärtransporter mit 101 Evakuierten zum Rückflug abgehoben, später folgte eine zweite Maschine mit 113 Evakuierten, dann eine dritte mit ähnlich vielen Insassen. Unklar war zunächst, ob damit alle auf der Krisenliste registrierten Deutschen bereits außer Landes gebracht worden sind.

Im Sudan waren vor mehr als einer Woche schwere Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Beide führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohner seit zwei gemeinsamen Militärcoups 2019 und 2021.

De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Eigentlich hätte sich die RSF der Armee unterordnen und die Macht im Land wieder an eine zivile Regierung übertragen werden sollen. Da sich beide Lager jedoch letztlich nicht einigen konnten, schlug der Konflikt in Gewalt um. (dpa/afp)