In Südkorea sind Bomben auf einen Wohnort gefallen. Die Luftwaffe entschuldigte sich, der Vorfall wird untersucht.
Mehrere VerletzteSüdkoreanischer Kampfpilot bombardiert versehentlich Wohngebiet

Rettungskräfte arbeiten am Donnerstag (6. März) an dem Ort, wo ein südkoreanischer Kampfjet während eines Trainings versehentlich Bomben auf ein ziviles Gebiet abgeworfen hat.
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In Südkorea ist es bei einer Militärübung zu einer folgenschweren Panne gekommen, bei der mehrere Zivilisten verletzt wurden. Ein Kampfflugzeug warf acht Bomben ab – allerdings nicht auf das dafür vorgesehene Trainingsgelände, sondern über bewohntem Gebiet. Die südkoreanische Luftwaffe entschuldigte sich für den Vorfall, der sich unweit der Grenze zu Nordkorea ereignete.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Feuerwehr der Provinz Gyeonggi berichtet, wurden 15 Personen im Ort Pocheon verletzt, zwei davon schwer. Es seien mehrere Häuser und eine Kirche schwer beschädigt worden. Auf Fotos vom Unglücksort sind zerbrochene Fensterscheiben und ein mit Trümmern übersätes Kirchengebäude zu sehen. Anwohner berichteten laut „Guardian“ von einer gewaltigen Explosion und anschließendem Chaos.
Die Bewohner mussten demnach zunächst den Ort verlassen, bis die Behörden abschließend sicherstellen konnten, ob noch nicht explodierte Bomben in dem Bereich vorhanden sind. Man geht laut BBC davon aus, dass nur einer der abgeworfenen Sprengkörper tatsächlich explodierte. Ein Militärexperte sagte der BBC, es sei möglich, dass Bomben nicht detonieren, wenn sie „aus einer niedrigeren Höhe als geplant abgeworfen werden“.
Südkorea: Acht Bomben fallen auf Wohngebiet
Der Pilot des Kampfjets vom Typ KF-16 hatte den Berichten zufolge am Donnerstagvormittag (6. März) acht Bomben abgeworfen. Beim Flugzeug handelt es sich um eine Falcon-Maschine, ein einstrahliges Mehrzweckkampfflugzeug aus US-amerikanischer Produktion. Die Bomben waren Mehrzweckbomben vom Typ MK-82 mit einem Gewicht von 227 Kilogramm, beziehungsweise 500 Pfund.
Warum der Pilot mit seiner scharfen Munition das Übungsgelände verpasste, ist bislang unklar. Die Anwohner in der Region protestieren seit Jahren gegen die Lärmbelästigung und mögliche Gefährdung durch das nahegelegene Trainingsgelände. Gemeinsame südkoreanische und amerikanische Militärübungen unter dem Namen „Freedom Shield“ sollen noch in diesem Monat beginnen. Zuletzt hatte sich die Spannungen zwischen Nordkorea und dem Westen verschärft, weil das kommunistische Land sich mit Russland verbündete.
„Wir bedauern zutiefst den unbeabsichtigten Abwurf der Bomben, der zu zivilen Opfern geführt hat, und wünschen den Verletzten eine baldige Genesung“, hieß es in der Erklärung der Luftwaffe. Es soll Schadenersatz für die Betroffenen geben.