Türkei dementiertUSA werfen Türkei Beschuss von US-Truppen vor
Istanbul/Washington – Die Türkei hat einen Beschuss von US-Truppen in Nordsyrien bestritten. „Es wurden keinerlei Schüsse auf den US-Beobachtungsposten abgegeben“, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Samstag der Nachrichtenagentur Anadolu. Die türkische Armee habe am Freitag Stellungen der Kurdenmiliz YPG angegriffen. Diese befanden sich laut Akar einen Kilometer von dem US-Militärposten entfernt. Es seien „alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen“ ergriffen worden, um einen Beschuss der US-Soldaten auszuschließen, fügte der Minister hinzu. Nach einem Hinweis der USA habe die Armee das Artilleriefeuer eingestellt.
Das Pentagon hatte am Freitag mitgeteilt, US-Truppen seien nahe der syrischen Grenzstadt Kobane von türkischer Artillerie beschossen worden. Es habe wenige hundert Meter entfernt von dem US-Militärposten eine Explosion gegeben, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Die Türkei wisse, dass sich in diesem Gebiet US-Soldaten aufhielten. Bei dem Zwischenfall wurde niemand verletzt.
Erdogan setzt Offensive fort – ungeachtet der Drohungen aus den USA
Die Türkei hatte am Mittwoch nach einem teilweisen Rückzug von US-Soldaten aus dem syrischen Grenzgebiet ihre lange angedrohte Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien begonnen. Die türkischen Truppen und ihre syrischen Verbündeten setzten ihren Vormarsch am Samstag fort.
US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte am Freitag in Washington, auf Geheiß von Präsident Donald Trump seien „sehr weitreichende“ Sanktionen gegen die Türkei auf den Weg gebracht worden. Diese seien aber noch nicht „aktiviert“ worden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan machte klar, dass er die Offensive nicht wegen der „Drohungen“ stoppen werde.
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Auch Frankreich drohte der Türkei mit Sanktionen. Beim EU-Gipfel kommende Woche solle über Strafmaßnahmen der Europäischen Union gegen Ankara beraten werden, sagte Europa-Staatssekretärin Amélie de Montchalin. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte in einem Telefonat mit Trump den sofortigen Stopp der türkischen Offensive. (afp)