AboAbonnieren

TerrorverdachtHakenkreuz-Abzeichen und Stichwaffen bei Franco A. gefunden

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Der Angeklagte Franco A. wird in den Gerichtssaal des Frankfurter Oberlandesgerichts gebracht.

Frankfurt/Main – Bei dem unter Terrorverdacht stehenden Bundeswehroffizier Franco A. sind bei seiner Festnahme vor knapp zwei Wochen 23 Abzeichen mit Hakenkreuzen beschlagnahmt worden.

Das gab der Vorsitzende Richter Christoph Koller am Donnerstag zu Beginn der Verhandlung gegen den Mann vor dem Oberlandesgericht Frankfurt bekannt. Der Bundeswehroffizier muss sich dort wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, Anschläge auf Politiker geplant zu haben.

Auch gefälschter Impfausweis gefunden

Auch weitere Gegenstände seien bei Franco A. sichergestellt worden und sollten von den Ermittlern untersucht werden, sagte der Richter. Darunter waren den Angaben zufolge sieben Hieb- und Stichwaffen, darunter Macheten sowie 21 Mobiltelefone, mehr als 50 ungenutzte Prepaid-Karten und ein gefälschter Impfausweis. „Das klingt alles nicht so gut“, sagte der Richter.

Die Bundesanwaltschaft wirft A. vor, Anschläge auf Politiker geplant zu haben. Der Offizier legte sich zudem eine falsche Identität als syrischer Flüchtling zu - aus Sicht der Ankläger, um den Verdacht nach einem Anschlag gegen Flüchtlinge zu richten und das Vertrauen in die Asylpolitik zu erschüttern. Die Bundesanwaltschaft sieht eine völkisch-nationalistische Haltung als Motiv.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Bundeswehrsoldat bestreitet die Vorwürfe größtenteils, räumt aber ein, im Besitz mehrerer Waffen gewesen zu sein, die er unter anderem an seinem Dienstort aufbewahrte. Zu ihrem Verbleib wollte er bisher keine Angaben machen.

A. war im Februar 2017 auf dem Wiener Flughafen festgenommen worden, als er eine geladene Pistole aus einem Versteck auf einer Flughafentoilette holen wollte. Im November 2017 kam er auf freien Fuß, vor zehn Tagen wurde er erneut festgenommen und befindet sich nun wieder in Untersuchungshaft. (dpa)