Nach Urteil im Schweigegeld-Prozess„Für die Öffentlichkeit schwer zu ertragen“ – Trump droht für Fall einer Gefängnisstrafe

Lesezeit 2 Minuten
Donald Trump kommt am 30. Mai nach der Urteilsverkündung aus dem New Yorker Gericht.

Donald Trump kommt am 30. Mai nach der Urteilsverkündung aus dem New Yorker Gericht.

Donald Trump behauptet im Interview mit „Fox News“, es drohten schlimme Zustände, müsste er ins Gefängnis gehen. 

Nach dem Schuldspruch am Freitag (30. Mai) im Schweigegeld-Prozess zeigt sich Donald Trump unbeeindruckt von seiner möglichen Strafe. Der frühere US-Präsident, der sich im November erneut wählen lassen will, äußerte sich in einem Interview beim Sender „Fox News“ ausführlich zum Prozess und seinen Folgen. Trump sagte, es sei „ok“ für ihn, eine mögliche Gefängnisstrafe abzusitzen oder unter Hausarrest zu stehen. 

Trump war von der Geschworenen-Jury in allen 34 Anklagepunkten für schuldig befunden worden. Er soll Schweigegeld an Ex-Pornodarstellerin Stormy Daniels gezahlt und den Geldfluss anschließend unrechtmäßig verbucht haben. Das Strafmaß soll am 11. Juli bekannt gegeben werden. Trump droht im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird oder er eine Geldstrafe zahlen muss.

Trump sagte nun, seine Anwälte ständen auf dem Standpunkt, dass man einem Ex-Präsidenten eine Gefängnisstrafe nicht antun könne. Er selber wolle aber um nichts betteln. Gleichzeitig drohte der Republikaner in dem Interview mit der Reaktion seiner Anhänger im Falle einer solchen Strafe. „Ich denke, es würde für die Öffentlichkeit schwer zu ertragen sein. An einem bestimmten Punkt gibt es eine Sollbruchstelle“, so Trump bei „Fox News“.

Donald Trump: Depression wie 1929 stehen den USA bevor, wenn Biden gewinnt

Trump sagte außerdem, dass vier weitere Jahre unter demokratischer Regierung zu einer Depression führen könnten, wie sie die Nation im Jahr 1929 heimgesucht hatte. Der 77-Jährige behauptete, dies hätte ein Wall-Street-Experte vorhergesagt.

Trump betonte, er habe nichts Unrechtes getan und wetterte ganz im Stil seiner üblichen Äußerungen gegen die „kranken“ Menschen, die an seiner Verurteilung beteiligt waren. Aufgrund seiner Hetze hatte Richter Juan Merchan Trump während des Prozesses sogar eine Gefängnisstrafe angedroht. Er kämpfe für die Verfassung, behauptete der Ex-Präsident nun – obwohl er für seinen Aufruf zum Sturm auf das Kapitol und wegen versuchten Wahlbetrugs ebenfalls angeklagt ist.

Für seine Frau Melania sei der Strafprozess „sehr hart“ gewesen, sagte Trump weiter in dem Interview. „Es geht ihr gut, aber ich denke, es ist sehr hart für sie. Sie muss diesen ganzen Mist lesen.“ (mit afp)

Nachtmodus
KStA abonnieren