Zeuge in der Ukraine-AffäreBelästigungsvorwürfe gegen US-Botschafter
Washington – Ein Schlüsselzeuge gegen US-Präsident Donald Trump in der Ukraine-Affäre wird von drei Frauen des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigt. Die Frauen erhoben entsprechende Vorwürfe am Mittwoch gegen den US-Spitzendiplomaten Gordon Sondland. Demnach hat der frühere Hotelmagnat mit beruflichen Repressalien reagiert, weil die Frauen ihn zurückwiesen. Sondland, der vor einer Woche vor laufenden Kameras in der Ukraine-Affäre hochbrisante Aussagen gemacht hatte, wies die Vorwürfe als „politisch motiviert“ zurück.
Sondland ist US-Botschafter bei der Europäischen Union, er war von Trump ernannt worden. Der wohlhabende Hotelier erhielt den Botschafterposten in Brüssel als Dankeschön für eine Millionenspende für die Feierlichkeiten zur Amtseinführung des Präsidenten.
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Die jetzt von den drei Frauen erhobenen Vorwürfe beziehen sich auf die Zeit davor, also zu Zeiten Sondlands als reicher Hotelunternehmer. Die Frauen gaben in einem am Mittwoch von der Internetseite Propublica und der Zeitschrift „Portland Monthly“ veröffentlichten Artikel an, dass Sondland gewaltsam versucht habe, sie zu umarmen und zu küssen.
Gordon Sondland soll Frauen sexuell belästigt haben
Außerdem habe er sie unsittlich berührt. Alle drei Frauen standen beruflich in Kontakt mit Sondland, die Vorwürfe datieren aus der Zeit von 2003 bis 2008. Sondland wies die Vorwürfe in dem Artikel als politisch motiviert zurück. „Diese falschen Anschuldigungen zu erzwungenen Berührungen und Küssen sind erfunden“, erklärte er. Er glaube, dass es sich um „eine koordinierte Aktion aus politischen Motiven“ handele, sagte er den beiden Medien.
Sondland hatte vor einer Woche in der Ukraine-Affäre vor laufenden Kameras im US-Kongress ausgesagt. Dabei bestätigte er, dass Trump die Ukraine massiv unter Druck gesetzt habe, um dortige Ermittlungen gegen Ex-Vizepräsident Joe Biden, seinen potenziellen Herausforderer bei der Wahl 2020, zu erreichen. Sondlands Aussagen durchlöcherten die Verteidigungslinie des Präsidenten, dass keine Druckmittel gegen Kiew eingesetzt worden seien, um die gewünschten Ermittlungen zu erreichen. (afp)