Loch klafft in FahrbahnRussland meldet Explosionen auf Krim-Brücke – Kreml kündigt „sofortige Angriffe“ an

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Wladimir Putin (M), Präsident von Russland, und Sergei Schoigu (l), Verteidigungsminister von Russland, bei einem Besuch auf einem Truppenübungsplatz. Schoigu hatte bereits am 20. Juni eine Reaktion angekündigt, sollte die Ukraine Krim-Brücken attackieren. (Archivbild)

Wladimir Putin (M), Präsident von Russland, und Sergei Schoigu (l.), Verteidigungsminister von Russland, bei einem Besuch auf einem Truppenübungsplatz. Schoigu hatte bereits am 20. Juni eine Reaktion angekündigt, sollte die Ukraine Krim-Brücken attackieren. (Archivbild)

Die als „Tor zur Krim“ bekannte Chongar-Brücke ist eine von wenigen Brücken, die die annektierte Krim mit dem Festland verbinden.

Ukrainische Streitkräfte haben laut russischen Behörden in der Nacht auf Donnerstag mit Raketen eine Brücke angegriffen, die die ukrainische Region Cherson mit der von Russland völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verbindet.

Angriff auf Krim-Brücke laut Russland mit Storm-Shadow-Raketen durchgeführt

Bereits zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu „sofortige Angriffe auf Entscheidungszentren in der Ukraine“ als Reaktion angekündigt. Der Verteidigungsminister hatte russischen Medienberichten zufolge am 20. Juni vor einem möglichen ukrainischen Angriff auf Krim-Brücken gewarnt. 

Wladimir Saldo, der von Russland ernannte Besatzungsgouverneur von Cherson, erklärte in seinem Telegram-Kanal am Donnerstagmorgen unterdessen, die Brücke sei wahrscheinlich von Raketen des Typs „Storm Shadow“, die die Ukraine kürzlich von Großbritannien erhalten hatte, angegriffen worden.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti veröffentlichte in einem Bericht Fotos, die die Schäden an der Brücke zeigen sollen. Demnach ist der Straßenbelag der Brücke erheblich beschädigt worden. Ein Foto zeigt ein klaffendes Loch in der Brücke.

Kiew sei für den „barbarischen Beschuss ziviler Einrichtungen“ verantwortlich, schrieb Saldo zudem in seinem Telegram-Kanal. Tote oder Verletzte habe es bei dem Angriff nicht gegeben, hieß es weiter, der Verkehr sei auf eine andere Route umgeleitet worden.

Ukrainischer Raketenangriff: Chongar-Brücke ist als „Tor zur Krim“ bekannt

Der russische Besatzungsgouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, erklärte unterdessen, Spezialisten würden die Baustelle untersuchen, um festzustellen, wann der Verkehr über die Brücke wieder aufgenommen werden könne.

Die als „Tor zur Krim“ bekannte Chongar-Brücke ist eine von wenigen Brücken, die die 2014 von Russland annektierte Krim mit dem Festland verbinden. Die Brücken bieten eine Alternative zur schmalen Landenge, die die Halbinsel und den Kontinent verbindet.

Prestigeprojekt von Wladimir Putin: Große Krim-Brücke bereits im Oktober 2022 angegriffen

Die bekannteste Brücke – und ein Prestigeprojekt von Kremlchef Wladimir Putin – ist unterdessen die Brücke über die Straße von Kertsch. Am 8. Oktober 2022 hatte die Ukraine auch diese Brücke angegriffen – in der Nacht nach dem 70. Geburtstag des russischen Präsidenten Putin. Die Bilder der brennenden Brücke gingen um die Welt.

Sieben Monate nach dem Angriff auf die Brücke räumte die Ukraine ein, für den Anschlag verantwortlich gewesen zu sein.  „Da es sich hierbei um einen Logistik-Weg handelt, den wir dem Feind abschneiden mussten, wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen“, hatte der ukrainische Geheimdienstchef Wassyl Maljuk im Mai erklärt. 

Zu dem Angriff auf die Chongar-Brücke in der Nacht gibt es unterdessen noch keine Stellungnahme aus Kiew. (das)

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