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130 Meter Bahnstrecke beschädigtAnschlag auf der Krim hat Folgen für russische Waffenlieferungen

Lesezeit 2 Minuten
Russisches Militär und Bahnmitarbeiter inspizieren die Schäden an der Bahnstrecke auf der Krim. Am Donnerstag sind auf der von Russland illegal besetzten Halbinsel mehrere Bahnwagons entgleist.

Russisches Militär und Bahnmitarbeiter inspizieren die Schäden an der Bahnstrecke auf der Krim. Am Donnerstag sind auf der von Russland illegal besetzten Halbinsel mehrere Bahnwagons entgleist.

Britische Geheimdienste sehen die russische Schwarzmeerflotte von dem Anschlag bedroht. Russland will die Schäden schnell reparieren.

Der mutmaßliche Anschlag auf eine wichtige Bahnstrecke auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch Folgen für die russische Schwarzmeerflotte. Es handele sich um die einzige Zugverbindung in den Hafen von Sewastopol, wo die Flotte stationiert sei, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit.

Anschlag auf Bahnstrecke auf der Krim: „Vorfall wird Lieferungen von Waffen unterbrechen“

„Russland wird versuchen, die Strecke schnell zu reparieren, aber der Vorfall wird die Lieferungen von Vorräten und möglicherweise auch von Waffen, wie zum Beispiel Kalibr-Marschflugkörpern, an die Flotte unterbrechen.“

Der Vorfall vom Donnerstag, bei dem ein Güterzug entgleiste, werde zudem die russischen Sorgen um den Schutz wichtiger Infrastruktur auf der Krim verstärken. „Die Halbinsel spielt weiter eine wichtige psychologische und logistische Rolle bei der Ermöglichung des russischen Krieges in der Ukraine“, hieß es in London.

Anschlag auf der Krim: 130 Meter Bahnstrecke beschädigt

Laut Angaben der staatsnahen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti wurden bei dem vom Kreml als „Terroranschlag“ bezeichneten Vorfall rund 130 Meter der Bahnstrecke beschädigt. Acht Wagons eines Güterzuges waren auf der Strecke am Donnerstag entgleist.

Die „Krimbahn“, Betreiber der Strecke, sieht ein „Eingreifen von Außenstehenden“ und will die Schäden an der für Russland wichtigen Zugstrecke zeitnah beheben. Bevor die Wagons des Zuges entgleisten, sei eine „deutliche Explosion“ zu hören gewesen, zitiert die russische Agentur angebliche Augenzeugen des Vorfalls. Fenster in nahegelegenen Häusern hätten „geklappert“, hieß es weiter.

Moskau spricht nach Explosion an Bahnstrecke auf der Krim von „Terroranschlag“

Wer hinter dem mutmaßlichen Anschlag auf die Zugstrecke steckt, bleibt am Freitag zunächst unklar. Der amerikanische Thinktank „Institute for Study of War“ (ISW) hält es jedoch für wahrscheinlich, dass „ukrainische Partisanen“ hinter dem Anschlag stecken. Auch russische Lokalpolitiker auf der völkerrechtswidrig besetzten Halbinsel sprachen von „ukrainischen Saboteuren“ als Hintermänner.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (mit dpa)