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Plan nach Gesäß-Verletzung entstandenPutin angeblich informiert – Greift Russland bald mit Weltraumraketen an?

Lesezeit 3 Minuten
Der ehemalige Chef der russischen Weltraumbehörde soll geplant haben, die Ukraine mit einer Sojus-Rakete anzugreifen. Wladimir Putin ist einem Bericht zufolge über den Plan informiert worden. (Archivbild)

Der ehemalige Chef der russischen Weltraumbehörde soll geplant haben, die Ukraine mit einer Sojus-Rakete anzugreifen. Wladimir Putin ist einem Bericht zufolge über den Plan informiert worden. (Archivbild)

Einem Bericht zufolge entwickelte der ehemalige Roscosmos-Chef den Plan, nachdem er von ukrainischem Beschuss am Gesäß verletzt worden sei.

Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roscosmos, Dmitri Rogosin, soll Kremlchef Wladimir Putin im Verlaufe des Krieges gegen die Ukraine vorgeschlagen haben, eine große ukrainische Stadt mit einer mit großen Mengen Sprengstoff bestückten Weltraumrakete anzugreifen.

Diese Idee sei im vergangenen Dezember entstanden, kurz nachdem Rogosin von einem Schrapnell am Gesäß getroffen wurde, das berichtete die „Bild“ unter Bezug auf Mitschnitte von Gesprächen Rogosins mit Dmitri Baranow, einem Generaldirektor eines russischen Raketenraumfahrtzentrums. Unabhängig überprüft werden kann die Echtheit der Aufnahmen derzeit nicht.

Roscosmos-Chef äußerte angeblich Sorge, dass die Rakete ihr Ziel um bis zu 100 Kilometer verfehlen könnte

Den Mitschnitten zufolge erörterten Rogosin und Baranow in dem Gespräch technische Einzelheiten, die für einen Angriff mit einer eigentlich für den Einsatz im Weltraum entworfenen Sojus-Rakete umgesetzt werden müssten. Demnach kamen Rogosin und Baranow zu dem Schluss, dass die Rakete vom Weltraumbahnhof in Plesetsk mit Sprengstoff an Bord gestartet werden könne.

Der ehemalige Chef der russischen Weltraumbehörde Roscosmos, Dmitri Rogosin, im Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin. Rogosin soll Putin vorgeschlagen haben, die Ukraine mit Weltraumraketen anzugreifen. (Archivbild)

Der ehemalige Chef der russischen Weltraumbehörde Roscosmos, Dmitri Rogosin, im Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin. Rogosin soll Putin vorgeschlagen haben, die Ukraine mit Weltraumraketen anzugreifen. (Archivbild)

Als Problem erachtete Baranow den Aufnahmen zufolge, dass der Sprengstoff an Bord der Rakete beim Wiedereintritt in die Atmosphäre überhitzen könnte. Laut „Bild“ beauftragte Rogosin daraufhin einen Ingenieur, um das Problem zu lösen. Das sei, so der Bericht, schließlich auch „nach ein paar Tagen“ gelungen.

Medienbericht: Roscosmos-Chef Dmitri Rogosin informiert Wladimir Putin über Weltraumraketen-Plan

Beunruhigt zeigten sich Rogosin und Baranow demnach auch darüber, dass kleinste Fehler bereits dafür sorgen könnten, dass die Rakete ihr Ziel um 50 bis 100 Kilometer verfehlen könnte. Sechs Monate seien daher notwendig, um einen derartigen Angriff vorzubereiten, erklärte Baranow. Rogosin wiederum habe versichert, Kremlchef Putin über die Pläne in Kenntnis setzen zu lassen.

Wie „Bild“ weiter berichtet, sei der Plan Ende Dezember des letzten Jahres entstanden. Kurz zuvor, am 21. Dezember, soll Rogosin durch Schrapnelle mehrere Verletzungen erlitten haben, berichteten russische Medien. Darunter auch Wunden an Kopf, Hüfte und Gesäß. Rogosin habe sich die Verletzungen demnach nach ukrainischem Beschuss zugezogen.

Zeitlicher Zusammenhang mit Gesäß-Verletzung bei Dmitri Rogosin?

Der damalige Roscosmos-Chef bestätigte in der Folge lediglich eine Verletzung an der rechten Schulter. Am 23. Januar erklärte Rogosin dann allerdings, er habe mithilfe von Satellitenbildern die Haubitze, die für seine Verletzungen verantwortlich gewesen sei, lokalisiert, und bereite eine Racheaktion vor, so zitierte die ukrainische Zeitung „Pravda“ aus russischen Medien. Dem nunmehrigen Bericht von „Bild“ zufolge soll Rogosin den russischen Präsidenten wiederum am 16. Januar über seine Raketen-Pläne informiert haben. Wie Putin darauf reagiert hat, blieb unbekannt.

Ex-Roscosmos-Chef Rogosin selbst reagierte auf den Bericht über seine angeblichen Raketenpläne. In einem Kommentar zu einem Medienbericht über einen Anschlag mit Molotowcocktails auf den ukrainischen Blogger Anatoly Shariy in Spanien schrieb Rogosin am Dienstag. „Wir waren es nicht. Der Molotowcocktail ist nicht unsere Methode. Unser Cocktail besteht, wie Sie zusammen mit Bild schreiben, aus mehreren Tonnen flüssigem Sauerstoff und Naphthyl, die mithilfe einer Sojus-2-Weltraumrakete auf ihren bescheidenen spanischen Innenhof fallen könnten“.

Dmitri Rogosin reagiert hämisch auf „Bild“-Bericht

Er verstehe, dass „im Krieg alle Arten von Propaganda-Unsinn gut sind“, führte Rogosin weiter hämisch aus, „aber was Sie dort ausgeheckt haben, ist wirklich ein Meisterwerk“. Er gratuliere „Bild“ zu „so einem durchschlagenden Erfolg“. In Russland findet die Geschichte derweil bisher kaum Beachtung. Keine der russischen staatlichen Nachrichtenagenturen berichte bis zum Mittwochmittag über die angeblichen Pläne Rogosins.