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Kiew kündigt Attentate auf „Verräter“ an„Handlanger von Putin“ – Zwei pro-russische Politiker getötet

Lesezeit 2 Minuten
Ilja Kywa war einst Abgeordneter im ukrainischen Parlament. Nach dem russischen Angriff setzte sich der Politiker nach Russland ab, dort wurde er nun offenbar vom ukrainischen Geheimdienst getötet. (Archivbild)

Ilja Kywa war einst Abgeordneter im ukrainischen Parlament. Nach dem russischen Angriff setzte sich der Politiker nach Russland ab, dort wurde er nun offenbar vom ukrainischen Geheimdienst getötet. (Archivbild)

Berichten zufolge steckt hinter beiden Attentaten der ukrainische Geheimdienst. Kiew spricht von „Drecksäcken“ und „Verrätern“.

Die Ukraine hat sich offenbar zur Tötung eines am Mittwoch nahe Moskau aufgefundenen pro-russischen ukrainischen Politikers bekannt. Nach übereinstimmenden Medienberichten, die sich auf Quellen in ukrainischen Verteidigungskreisen stützen, organisierte der ukrainische Geheimdienst SBU die Ermordung des Politikers Ilja Kywa.

Kywa war Abgeordneter des ukrainischen Parlaments, bis ihm wenige Wochen nach Beginn der russischen Invasion sein Sitz entzogen wurde und er nach Russland überlief. Der 46-jährige Kywa wurde nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen am Mittwoch leblos mit einer „Wunde am Kopf“ in einem Vorort von Moskau aufgefunden. Ukrainischen Medien zufolge ist Kywa erschossen worden.

Ilja Kywa: Pro-russischer Ukrainer mit „Wunde im Kopf“ aufgefunden

Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andryj Jusow, sagte im ukrainischen Fernsehen, sein Dienst könne „bestätigen, dass Kywa erledigt ist“. Kywa sei „einer der größten Drecksäcke, Verräter und Kollaborateure“, seine Tötung sei „gerecht“, so der Sprecher. Ein ähnliches Schicksal werde „auch andere Verräter der Ukraine sowie die Handlanger des Putin-Regimes ereilen“.

Kywa war zuvor bereits wegen Verrats in Abwesenheit in der Ukraine zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Nach dem russischen Angriff hatte der Politiker von einer „notwendigen Befreiung“ durch die russischen Truppen gesprochen.

Autobombe in der Ostukraine: Noch ein pro-russischer Politiker nahe Luhansk getötet

Russische Medien berichteten unterdessen von einem weiteren Attentat auf einen Politiker am Mittwoch. Demnach sei auch der von Russland unterstützte Lokalpolitiker Oleg Popov, der im „Volksrat“ der selbsterklärten und international nicht anerkannten „Luhansker Volksrepublik“ sitzt, bei der Explosion einer Autobombe in der Ostukraine getötet worden.

Ein „Sprengsatz“ sei in dem Gefährt des Politikers explodiert, wurden russische Ermittler zitiert. Popov sei zunächst schwer verletzt behandelt worden, dann aber den bei der Explosion erlittenen Verletzung erlegen, hieß es weiter. Ukrainische Medien berichten unterdessen, auch für dieses Attentat sei der SBU verantwortlich gewesen.

Ukraine bekennt sich oft erst spät zu Attentaten auf „Verräter“ oder russische Polit-Elite

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden mehrere pro-russische Politiker sowohl in russisch besetzten Gebieten der Ukraine als auch in Russland selbst getötet. Zunächst hatte Kiew zumeist offen gelassen, ob es hinter den Tötungen gestanden hatte. Zuletzt bekannte sich die ukrainische Regierung aber häufiger zu solchen Taten und drohte „Kollaborateuren“ und „Verrätern“.

Auch russische Politiker und ihre Angehörigen rückten bereits in das Visier der ukrainischen Geheimdienste. So bekannte sich Kiew auch an der Tötung der Tochter des russischen Rechtsradikalen Alexander Dugin beteiligt gewesen zu sein. Dugin gilt als Vordenker des russischen Faschismus und als einflussreiche Stimme in Moskau.