Mehr als ein Dutzend Attentate gegen Wolodymyr Selenskyj wurden bereits vereitelt. Einige Male soll er nur knapp entkommen sein.
Neue EnthüllungenSelenskyj entging mindestens zwölf Attentaten – auch mithilfe der CIA
Eine Fahrzeugkontrolle in Kiew im Sommer des vergangenen Jahres. Routine für die Polizei. Beim Durchsehen der Papiere bemerkten die Polizisten, dass hier etwas nicht stimmt. Es waren nicht die Papiere, sondern die Nervosität des Fahrers, die ihn verraten haben. Später fanden Ermittelnde auf seinem Handy Fotos von Militäranlagen und den Transport von Kriegsgerät.
Der festgenommene Mann ist einer von weit über tausend Personen in der Ukraine, die laut dem ukrainischen Vizeinnenminister für russische Nachrichtendienste arbeiten. Aus diesen Reihen sollen auch Terroranschläge gegen die ukrainische Regierung geplant gewesen sein, wie der Vizeinnenminister bekannt gab.
Im Visier von Terroristen: Selensky entging mindestens zwölf geplanten Anschlägen
Mindestens zwölf Anschläge gegen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 verhindert worden. Doch schon davor gab es offenbar konkrete Pläne für mindestens zwei Anschläge, denen Selenskyj nur knapp entkommen ist. Das schreibt der Dokumentarfilmer und Politikanalyst Chris Whipple in seinem Buch „The Fight of His Life: Inside Joe Biden’s White House“, das an diesem Dienstag erscheint und aus dem „The Independent“ zitiert.
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Demnach konnten zwei Anschläge kurz vor Beginn des Krieges gegen Selenskyj abgewehrt werden, nachdem der CIA-Direktor Bill Burns persönlich Kiew besucht hatte.
Zwei Anschlagsversuche vor Kriegsbeginn
Vor dem 24. Februar 2022 kam es nur selten vor, dass US-Geheimdienste ihre Informationen weitergeben. Selenskyj wies die angeblichen Anschlagspläne aus diesem Grund zurück und fürchtete, dass es eine Panik in der Ukraine und einen Einbruch der ukrainischen Wirtschaft geben könnte.
Whipple schreibt in seinem Buch, dass US-Präsident Biden daraufhin den CIA-Chef Burns nach Kiew geschickt habe. Dort sollte er dem ukrainischen Präsidenten „genaue Details über die russischen Anschlagspläne“ mitteilen. Burns sei dann in die Ukraine gereist, um Selenskyj „einen Realitätscheck zu verpassen“.
„Realitätscheck“ für Selenskyj: CIA spielte entscheidende Rolle
Der CIA-Chef und frühere US-Botschafter in Moskau soll sofort die Aufmerksamkeit des ukrainischen Regierungschefs geweckt haben. Selenskyj sei bestürzt und beunruhigt über diese Nachrichten gewesen, heißt es in dem Buch. Laut Whipple waren die Angaben äußerst präzise: „Die Informationen waren so detailliert, dass sie den Sicherheitskräften von Selenskyj halfen, zwei verschiedene russische Anschläge zu vereiteln.“
Berichten zufolge gebe es immer wieder Anschlagsversuche der tschetschenischen Söldnergruppe von Ramsan Kadyrow, der auch als „Putins Bluthund“ berüchtigt ist. Mehrmals berichteten ukrainische Sicherheitsbehörden im vergangenen Jahr von Festnahmen tschetschenischer Kämpfer, die „eliminiert“ worden seien, weil sie Attentate auf Selenskyj geplant haben sollen. Auch die zweite große Privatarmee, die russische Gruppe Wagner, soll laut der „Times“ auf Selenskyj angesetzt worden sein.
Nach Beginn des Kriegs wurden die Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz des Präsidenten noch einmal deutlich erhöht. Wie im Mai bekannt wurde, gibt es in der Hauptstadt Kiew einen speziell gesicherten Bunker für Selenskyj – und das ist nicht die einzige Sicherheitsmaßnahme.