„Komm schnell auf die Beine“Russischer Minister irritiert mit Wünschen an Soldaten
Moskau – Es ist eine seltsame Szene, die sich am Bett in einem russischen Krankenhaus abspielt: Ein russischer Soldat, offenbar vom Krieg in der Ukraine schwer gezeichnet, empfängt die Wünsche des stellvertretenden russischen Verteidigungsministers Yunus-Bek Jewkurow. Der Soldat, im Rang eines Kadetten, soll ein Bein verloren haben, doch der russische Minister wünscht ihm: „Komm' schnell wieder auf die Beine“.
Frei übersetzt heißen die russischen Genesungswünsche: „Komm' schnell auf die Füße“, eine typische, russische Redewendung für „Gute Besserung“, doch in dieser Situation wirkt sie umso unpassender.
Skurriler wird die Szene noch, als Jewkurow dem Soldaten eine Medaille verleiht, offenbar für den Einsatz in der „militärischen Spezialoperation“, nur so darf die russische Invasion in der Ukraine in Russland genannt werden. Sie als Krieg zu bezeichnen, steht unter Strafe. Der Soldat, der sichtlich eingeschüchtert wirkt, nimmt die Wünsche an, schüttelt die Minister-Hand, posiert kurz für die Kamera. Dann endet der Videoclip, den „Financial Times“-Journalist Max Seddon verbreitet hat. Seddon berichtet seit Beginn des Krieges ausführlich über Ukraine.
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Yunus-Bek Jewkurow ist seit Juli 2019 stellevertretender Verteidigungsminister in Russland. Er vertritt derzeit Putins Rechte Hand, Minister Shoigu, der länger nicht mehr öffentlich aufgetreten ist. (mab/evb)