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Aktuelle UmfrageDeutschland-Ticket lockt acht Prozent neue Nutzer in den ÖPNV

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Fahrgäste warten im Bahnhof auf eine Regionalbahn. Das Deutschlandticket hat einer aktuellenUmfrage zufolge Tausende Menschen in den öffentlichenPersonennahverkehr gelockt, die diesen zuvor nicht genutzt haben.

Das Deutschlandticket hat einer aktuellen Umfrage zufolge Tausende Menschen in den öffentlichen Personennahverkehr gelockt, die diesen zuvor nicht genutzt haben.

Das Deutschlandticket gibt es nun seit vier Monaten, zuletzt nutzten gut 10 Millionen Menschen diesen Fahrschein.

Das Deutschlandticket hat einer aktuellen Umfrage zufolge Tausende Menschen in den öffentlichen Personennahverkehr gelockt, die diesen zuvor nicht genutzt haben. Acht Prozent der Ticketkäufer gaben in der bundesweiten Marktforschung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) an, vorher nicht den ÖPNV genutzt zu haben. Wie der VDV am Freitag mitteilte, hatten 42 Prozent schon vorher ein ÖPNV-Abo. 47 Prozent nutzten zwar Bus und Bahn, allerdings ohne Abo.

Der Verband geht davon aus, dass in den kommenden Monaten noch einige Nutzer anderer ÖPNV-Abos auf das bundesweit gültige 49 Euro teure Monatsticket wechseln werden. „Dafür wäre aber eine möglichst zeitnahe Einigung von Bund und Ländern über die Anschlussfinanzierung des Tickets in den kommenden Jahren dringend geboten“, sagte Verbandspräsident Ingo Wortmann.

Bund will nicht noch mehr Geld zur Verfügung stellen

Zwischen Bund und Ländern wird über die weitere Finanzierung bereits gerungen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zog beispielsweise viel Kritik mit dem Vorschlag auf sich, dass die Länder bei den Verkehrsverbünden und den Vertriebskosten sparen müssten, damit auch das ÖPNV-Angebot verbessert werden könne. Mehr Geld des Bundes will er nicht für das Deutschlandticket bereitstellen.

Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr, steht in seinem Büro am Rande eines dpa-Interviews.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hadert mit der Finanzierung des Deutschlandtickets.

Der Marktforschung zufolge leistet das Deutschlandticket bereits einen kleinen Beitrag zur Verkehrswende, die angesichts der Klimakrise nötig ist. Etwa fünf Prozent aller Fahrten mit dem Deutschland-Ticket wären demnach ohne das Ticket mit dem Auto unternommen worden.

Deutschlandticket zeigt auf dem Land wenig Wirkung

Allerdings zeigt die Marktforschung auch deutlich, dass das Ticket in Städten beliebter ist als auf dem Land - also dort, wo das ÖPNV-Angebot in der Regel umfangreicher ist. In den Metropolen und Großstädten besitzen 20 bis 30 Prozent der Befragten ein Deutschlandticket, in Kleinstädten und im dörflichen Raum dagegen nur 6 Prozent. „Das zeigt einmal mehr, dass ein günstiges ÖPNV-Ticket alleine nicht ausreicht, um die Menschen zum Kauf und damit zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen. Das gelingt nur, wenn das Angebot vor Ort attraktiv genug ist“, sagte VDV-Präsident Wortmann. „Deshalb muss nach dem Deutschlandticket nun auch zeitnah das Deutschland-Angebot für den ÖPNV folgen.“

VDV: Viel Potenzial für mehr Deutschlandticket-Kunden

Insgesamt nutzten im Juli und August jeweils rund 10 Millionen Fahrgäste das Deutschlandticket. Im Mai, also dem ersten Monat des Tickets für den Nah- und Regionalverkehr, waren es 9 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Verkauft wurden laut VDV 11 Millionen Deutschland-Ticket-Abos. Die Differenz von einer Million ergebe sich vor allem aus den Nutzern, die sich bereits ein Ticket gekauft haben, das aber erst später gültig werde. Und aus denjenigen, die ihr aktuelles Ticket nicht mehr nutzten.

Nach Ansicht des VDV gibt es noch viel Potenzial für mehr Deutschlandticket-Kunden: „In erster Linie sind hier die rund drei Millionen Studierenden zu nennen, für die es leider nach wie vor keine politische Lösung für ein bundesweit einheitliches Deutschlandticket gibt“, sagte Wortmann. Zudem sei die Umstellung von Jobtickets in den Unternehmen auf das Deutschlandticket in den Ferienmonaten ins Stocken geraten. „Hier gehen wir ab September von einem Anstieg an Neuabschlüssen und Umstellungen aus“, sagte Wortmann. (dpa)