Eichhörnchen „Peanut“ wurde von den Behörden getötet – und macht nun erst recht einen Siegeszug durch Soziale Netzwerke.
„Trump gewinnt, wenn er das tut“Wie ein getötetes Eichhörnchen im US-Wahlkampf mitmischt
Wenige Tage vor der Wahl bewegt die US-Bürgerinnen und Bürger das Schicksal eines kleinen flauschigen Tieres und dessen abruptes Ableben. „Peanut“, das zahme Eichhörnchen, war ein Star bei Social Media – bis die Behörden es einschläfern ließen, weil seine Haltung illegal war. Inzwischen ist das Schicksal des prominenten Hörnchens zu einem Politikum geworden.
„Peanut“ lebte im Bundesstaats New York und war ein Findelkind, das von seinem Besitzer Mark Longo aufgezogen wurde und in dessen Haushalt wohnte. „Peanuts“ Mutter war nach Angaben von Longo vor sieben Jahren von einem Auto überfahren worden. „Peanut“ – auch P'Nut genannt – sei verschmust und liebenswert gewesen.
Nach Beschwerden, dass das Halten von Wildtieren als Haustiere nicht zulässig sei, griff die New Yorker Umweltschutzbehörde ein und ließ das Tier töten. „Ruhe in Frieden mein bester Freund. Danke für die besten sieben Jahre meines Lebens“, schrieb Mark Longo traurig auf Instagram.
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Die Behörde erklärte laut „New York Times“, das Tier sei eingeschläfert worden, um es auf Tollwut zu testen, nachdem es einen Mitarbeiter gebissen hatte. Zuvor hatte die Behörde das Tier nach Angaben von Longo aus seinem Haus im Ort Pine City mitgenommen. Longo hatte offenbar noch versucht, Peanut mit einem Antrag an die Behörden zurückzubekommen – vergeblich.
Elon Musk zeigt sich als Kämpfer für Eichhörnchen
Insbesondere Tech-Milliardär Elon Musk nutzt in seiner von Falschinformationen geprägten Social-Media-Kampagne für Donald Trump seitdem „Squirrel Peanut“. Wie häufig zuvor, setzt Musk dabei auf KI-generierte Bilder und auch teilweise Ironie. Ob diese von Trump-Anhängern immer erkannt wird, bleibt aber zweifelhaft.
Musk teilte beispielsweise ein Bild des konservativen Youtubers Benny Johnson, das Trump in einem Eichhörnchen-Onesie zeigt. Falls Trump dieses Kostüm tragen würde, also sich als Opfer vermeintlicher behördlicher Repressionen darstellte, würde er in 48 US-Bundesstaaten die Wahl gewinnen, heißt es da.
Musk teilte ebenso einen Post, der angeblich von „Peanut“ selber stammt und in dem es verschwörerisch raunend heißt: „Ich habe Informationen, die zur Verhaftung und Verurteilung von Hillary Clinton führen könnten“.
Vor allem postete Musk aber bereits am Samstag ein Bild vom Eichhörnchen als „Star Wars“-Held mit Leuchtschwert. Aus Obi-Wan Kenobi machte Musk Obi PNut Kenobi. Zu diesem scherzhaften Bild schrieb Musk allerdings ernst: „Der Regierung sollte es nicht erlaubt sein, in Ihr Haus einzudringen und Ihr Haustier zu töten! Das ist Mist. Selbst wenn es illegal ist, ein Eichhörnchen als Haustier zu halten (was es nicht sein sollte), warum tötet man PNut, anstatt ihn einfach im Wald freizulassen?“
Damit befeuert Musk bewusst das Trump-Narrativ vom übergriffigen und gängelnden Staat, der sich unberechtigterweise in die Belange seiner Einwohnerinnen und Einwohner einmischt.
Andere Medien griffen den Einsatz des Tesla-Milliardärs für „Peanut“ auf und zeigten KI-generiere Bilder von einem heroischen Musk mit übermannsgroßem Eichhörnchen auf der Schulter.
Donald Trump hat sich nicht zu „Peanut“ geäußert
Zwischenzeitlich sorgte eine angebliche Meldung von Donald Trump selber zu „Peanut“ für Aufregung. Angeblich schrieb der Republikaner: „Die Behörden von New York unter ihrer schrecklichen Gouverneurin setzen mehr Energie darauf, ein Eichhörnchen zu finden und zu beseitigen, das allem Anschein nach unschuldig ist, als die unkontrollierte Einwanderung illegaler Einwanderer zu kontrollieren, die in ihren Staat strömen“, heißt es in dem Text, der schnell über Social Media verbreitet wurde.
Hierbei handelte es sich aber tatsächlich um eine Fake-Meldung. Trump-Sprecherin Karoline Leavitt betonte, dass es sich um eine gefälschte Pressemitteilung handelt. Auch dem von User Gentry Gevers geposteten Trump-Statement fügten X-User inzwischen den Kommentar hinzu, dass es sich um eine Falschmeldung handele. Insgesamt dürfte es bei X noch nie so viele Hörnchen-Bilder gegeben haben wie kurz vor der US-Wahl am Dienstag.