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Infografik

US-Wahl 2024
Die umkämpften Swing-States – Trump gewinnt fünf der sieben und damit die Wahl

Lesezeit 5 Minuten
Menschen verfolgen in einem Restaurant die Berichterstattung über die US-Wahl 2024.

In sieben Swing States dürfte das Rennen um die US-Präsidentschaft besonders knapp werden.

Im US-Wahlsystem können einzelne Bundesstaaten die Wahl entscheiden. Trump konnte bereits sechs der sieben für sich entscheiden, in einem der Swing States wird weiter ausgezählt.

Donald Trump oder Kamala Harris mussten die Stimmen von mindestens 270 Wahlleuten auf sich vereinen, um Präsident oder Präsidentin der USA zu werden und für die kommenden vier Jahre ins Oval Office einzuziehen. Dabei kommt es allerdings nicht auf die Mehrheit aller Stimmen in den USA an, denn die Wahlleute werden in den einzelnen Bundesstaaten bestimmt. Sieben Staaten galten in diesem Jahr als besonders umkämpft. Sie waren bei der US-Wahl 2024 wahlentscheidend.

Inzwischen steht fest: Donald Trump hat die US-Wahl 2024 gewonnen. Sechs der sieben umkämpften Swing States konnte der Republikaner für sich holen, in Arizona werden weiterhin Stimmen ausgezählt.

US-Wahl 2024: Das sind die Swing States

In den Prognosen zur US-Wahl 2024 lieferten Harris und Trump sich bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In den Prognosen lagen sie zuletzt nicht einmal einen Prozentpunkt auseinander. Das knappe Rennen wurde daher in den besonders umkämpften Swing States entschieden.

Die Swing States 2024: Als besonders umkämpft galten in diesem Jahr die Bundesstaaten Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin.

Swing State 2024: Arizona – die Ergebnisse

In Arizona geht es für Donald Trump und Kamala Harris um elf Stimmen der Wahlleute. Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2020 ging der Bundesstaat überraschend und mit einer hauchdünnen Mehrheit an den demokratischen Kandidaten Joe Biden. Sein Vorsprung: nicht einmal 11.000 Stimmen. Weil die Republikaner das Wahlergebnis in Arizona – wie übrigens in vielen anderen Bundesstaaten auch – anzweifelten, wurden die Stimmen bis weit ins Jahr 2021 hinein nachgezählt. Erst als Joe Biden längst als Präsident vereidigt war, konnte das beauftragte Unternehmen mit seinem Ergebnis den Sieg Bidens bestätigen.

Was Bidens Sieg besonders bitter für das gegnerische Lager machte: Seit 1952 hatten die Republikaner in Arizona verlässlich gewonnen, lediglich Bill Clinton gelang es 1996, dort eine demokratische Mehrheit zu holen. In diesem Jahr sind besonders die Stimmen der Latinos umkämpft, die rund ein Viertel der Wählerschaft in Arizona ausmachen.

Hier der aktuelle Stand der Auszählung in Arizona:

Swing State 2024: Georgia – die Ergebnisse

Inzwischen steht fest: Donald Trump holt sich den Swing State Georgia und damit 16 Stimmen aus dem Wahlmänner-Gremium. Bei der letzten Wahl im Jahr 2020 hatte Joe Biden mit einem Vorsprung von gerade einmal 0,2 Prozentpunkten gewonnen – noch knapper als in Arizona. Donald Trump und dessen Umfeld setzten daraufhin die Behörden in Georgia unter Druck, doch noch zu einem anderen Ergebnis zu kommen.

In einem Telefonat Anfang Januar 2021 nötigte Donald Trump Georgias Wahlleiter Brad Raffensperger, weitere 11.780 Stimmen zu „finden“, die für seinen Wahlsieg nötig seien. Trotz massiver Drohungen weigerte Raffensperger (übrigens wie Donald Trump auch ein Republikaner) sich. Bis heute beschäftigt der Fall die US-Justiz, die Donald Trump eine Gefängnisstrafe einbringen könnte: Dem Ex-Präsidenten sowie 18 weiteren Personen wird eine Verschwörung vorgeworfen, um das Wahlergebnis zu kippen.

Hier der aktuelle Stand der Auszählung in Georgia:

Swing State 2024: Michigan – die Ergebnisse

Joe Biden machte Michigan im Jahr 2020 erneut zu einem Teil der sogenannten „Blue Wall“, der „blauen Wand“. So wird eine Kette von US-amerikanischen Bundesstaaten im Westen sowie rund um die großen Seen und im Nordosten bezeichnet, in denen bei vergangenen US-Wahlen mehrheitlich demokratisch gewählt wurde. Bei der Wahl im Jahr 2016 hatte Donald Trump mit dieser Tradition brechen können und mit nur knapp 11.000 Stimmen Vorsprung vor Hillary Clinton den Bundesstaat für sich gewonnen.

Und in diesem Jahr? Ende Oktober rechnen die Prognosen für die US-Wahl 2024 mit einem leichten Vorsprung von Kamala Harris vor Donald Trump im Swing State Michigan. Inzwischen steht fest: Donald Trump schafft es erneut, die Mehrheit der Wahlberechtigten in Michigan von sich zu überzeugen. 15 Stimmen aus dem Wahlmänner-Gremium gehen an ihn.

Hier der aktuelle Stand der Auszählung in Michigan.

Swing State 2024: Nevada – die Ergebnisse

Nevada ist vor allem für eins bekannt: die Casino-Metropole Las Vegas. Ein Großteil der Bevölkerung lebt in der Stadt mitten in der Wüste. In diesem Bundesstaat kämpften Harris und Trump um die Stimmen von sechs Wahlleuten. Inzwischen sind die Auszählungen so weit vorangeschritten, dass sich mit Sicherheit sagen lässt: Trump siegt auch in Nevada.

Die letzten vier Präsidentschaftswahlen konnten die Demokraten in Nevada für sich entscheiden. Im Jahr 2020 gewann Biden mit einem Vorsprung von 2,7 Prozentpunkten gegenüber Trump. Doch das heißt nichts: Vor der Erfolgssträhne der Demokraten holten sich die Republikaner mehrfach in Folge die Stimmen. Die Prognosen rechneten vor der Wahl mit einen kleinen Vorsprung von etwa einem Prozentpunkt für Trump.

Hier der aktuelle Stand der Auszählung in Nevada.

Swing State 2024: North Carolina – die Ergebnisse

Ein enges Rennen war auch in North Carolina erwartet worden. Inzwischen steht fest, dass Donald Trump den Staat gewonnen und sich die Stimmen der 16 Wahlleute gesichert hat.

Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts hatte sich North Carolina eine republikanische Tradition etabliert, die bisher nur zweimal unterbrochen wurde. Trotzdem blieb es spannend, denn die Ergebnisse bei den vergangenen Wahlen waren denkbar knapp. Trump gewann 2020 mit weniger als einem Prozentpunkt gegenüber Biden.

Hier der aktuelle Stand der Auszählung in North Carolina.

Swing State 2024: Pennsylvania – die Ergebnisse

Auch Pennsylvania geht an Donald Trump. Kaum ein Bundesstaat ist so hart umkämpft wie Pennsylvania. Seit Jahrzehnten haben enge Wahlergebnisse hier eine Tradition. Lange konnten Demokraten die Wahlen für sich entscheiden – bis Trump 2016 überraschend gewann. 2020 ging Pennsylvania wieder an die Demokraten. Biden gewann hier mit 1,2 Prozentpunkten Vorsprung.

In Pennsylvania geht es um die Stimmen von 19 Wahlleuten, die die Wahl schnell entscheiden können. Nur Kalifornien, Florida, New York, Illinois und Texas haben gleich viele oder mehr Wahlleute.

Hier der aktuelle Stand der Auszählung in Pennsylvania.

Swing State 2024: Wisconsin – die Ergebnisse

Donald Trump gewinnt auch in Wisconsin. Damit steht am Mittwoch nach der Wahl fest: Die zehn Wahlleute hier sichern ihm die Mehrheit von 270 Stimmen aus dem Wahlmänner-Gremium.

Schon 2016 durchbrach Trump die bis dahin andauernde Siegessträhne der Demokraten in Wisconsin. Weniger als 23.000 Stimmen entschieden hier die Wahl. Joe Biden konnte Wisconsin vier Jahre später wieder für sich gewinnen, doch er lag weniger als einen Prozentpunkt vorne. Zuletzt konnte nur Barack Obama 2008 und 2012 deutliche Siege erzielen.

Hier der aktuelle Stand der Auszählung in Wisconsin.

Übrigens: Wir berichten natürlich nicht nur am Wahltag, sondern auch im Vor- und Nachhinein aktuell über die politischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten. Weitere Informationen, aktuelle Hintergrundberichte, interaktive Grafiken und News rund um die US-Wahl 2024 finden Sie hier.