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„Das muss jetzt aufhören!“Trauernder Vater verbietet Donald Trump, über seinen toten Sohn zu sprechen

Lesezeit 3 Minuten
Donald Trump auf einer Pressekonferenz.

Donald Trump greift im US-Wahlkampf zu allen Mitteln.

Ein trauernder Vater aus Springfield, Ohio, wendet sich in einer emotionalen Ansprache direkt an den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.

„Ich wünschte, dass mein Sohn, Aiden Clark, von einem 60-jährigen weißen Mann getötet worden wäre“, spricht Nathan Clark aus Springfield, Ohio, sichtlich aufgewühlt über seinen damals 11-jährigen Sohn, der 2023 getötet wurde.

Ein Mann aus Haiti war mit einem Kleinbus in den Gegenverkehr geraten, der Junge wurde rausgeschleudert und starb in Folge des Unfalls. Auf einer regulären Sitzung der Stadtverwaltung von Springfield wendete sich der trauernde Vater kurz vor der Präsidentschaftsdebatte am Dienstag zwischen Kamala Harris und Donals Trump direkt an den Präsidentschaftskandidaten, aber auch an andere Politiker wie Trumps Vizekanditat JD Vance.

Tod von Aiden Clark löste Einwanderungsdebatte in Springfield aus

„Ich wette, Sie hätten nie gedacht, dass jemand das jemals so unverblümt sagen würde. Aber wenn dieser Mann meinen 11-jährigen Sohn getötet hätte, würde die unaufhörlich hassende Gruppe von Menschen uns in Ruhe lassen. Sie stellen es so dar, dass unser wundervoller Aiden das so gewollt hätte“, erklärt Nathan Clark in dem Video seinen „Wunsch“.

Wie die „New York Times“ berichtet, löste der Tod von Aiden Clark eine Einwanderungsdebatte in der Kleinstadt Springfield aus, vor allem ging es um Tausende Haitianer, die sich seit der Corona-Pandemie in der Region niedergelassen haben. Aufgegriffen wurde diese Debatte im Juli von Vance, der Joe Bidens Grenzpolitik kritisiert und die Haitianer in Springfield beispielhaft in den Fokus rückte.

Das ging sogar soweit, dass sowohl JD Vance als auch Donald Trump mehrfach Migranten unterstellten, sie würden Haustiere essen – zuletzt während der TV-Debatte am Dienstag. „In Springfield essen sie die Hunde – die Leute, die hierhergekommen sind – sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben“, behauptete er.

Donald Trump sei ein „moralisch bankrotte Politiker“

Das müsse jetzt aufhören, wendet sich der Vater direkt an die Politiker: „Aiden als politisches Werkzeug zu nutzen ist, in höchstem Maße verwerflich. Und da wir gerade von moralisch bankrotten Politikern wie Bernie Moreno, Chip Roy, JD Vance und Donald Trump sprechen: Sie haben den Namen meines Sohnes ausgesprochen und seinen Tod für ihre politischen Zwecke benutzt. Das muss jetzt aufhören.“

Sie können so viel Hass auskotzen, wie sie wollen – über illegale Einwanderer, die Grenzkrise und sogar unwahre Behauptungen über flauschige Haustiere, die von Gemeindemitgliedern gegessen werden. Aber ihnen ist es nicht erlaubt, noch wurde es je erlaubt, Aiden Clark aus Springfield, Ohio, zu erwähnen.“

Innerhalb von wenigen Stunden wurde ein Ausschnitt der Ansprache, den die „New York Times“ auf ihrem Instagram-Account am Mittwoch geteilt hatte, mehr als fünf Millionen mal angesehen und Hundertausendfach geliked. „Inmitten unvorstellbaren Leids steht er auf, um den Namen seines Sohnes zurückzuerobern“, so ein Kommentar. Auch auf TikTok erreicht das Video viele Menschen.