„Die Entscheidung spielt die heutigen Opfer der Klimakrise gegen die morgigen Opfer der Klimakrise aus“, sagte Neubauer nach der Einigung auf der Konferenz am Sonntagmorgen der Deutschen Presse-Agentur in Scharm el Scheich.
Vernichtendes ZeugnisNeubauer: Weltklimakonferenz nicht Ort, wo Klimakrise bewältigt wird
Die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat den Beschlüssen der Weltklimakonferenz ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Zwar sei der Durchbruch auf Ausgleichszahlungen für Klimaschäden „ein ganz dringender Erfolg“ für ein Mindestmaß an Gerechtigkeit. Gleichzeitig sei es zynisch, Ländern einerseits bei Schäden und Verlusten zu helfen „und auf der anderen Seite hier gemeinsam etwas zu entscheiden, was so unendlich viel mehr Schäden und Verluste verursachen wird“.
Die Staatengemeinschaft habe es nicht geschafft, ein Ende der fossilen Energien zu beschließen, obwohl man auf der 27. Klimakonferenz eine Krise diskutiere, die von fossilen Energien verursacht werde. Das habe Anklänge eines „Paralleluniversums“.
„Aktivismus wirkt“
„Falls irgendwer gehofft hatte, dass das hier der Ort ist, wo die Klimakrise bewältigt wird, können wir verkünden, dass das nicht der Fall ist. Das ist hart“, sagte Neubauer. Mit Aktivistinnen und Aktivisten aus aller Welt hatte die 26-Jährige während der zweiwöchigen Konferenz mit Demos und Aktionen auf dem UN-Gelände ehrgeizigere Beschlüsse gefordert.
Neubauer ist überzeugt, dass es ohne Druck von der Straße den Durchbruch bei den Ausgleichszahlungen für Klimaschäden nie gegeben hätte. „Deshalb geht von diesem Gipfel auch die Nachricht aus: Aktivismus wirkt.“ Die Einigung auf die Hilfen „bestärkt uns alle hier in der Überzeugung, dass wir einen Unterschied machen können. Und alles andere in der Erklärung bestärkt uns auch darin, dass wir einen Unterschied machen müssen.“