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Wegen der Coronavirus-EpidemieVerschobenes Abi setzt Lehrern engen Korrekturzeitplan

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  1. Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat erläutert, wie die Abitur- und alle anderen Schulabschlussprüfungen nach Ostern trotz der Coronavirus-Epidemie stattfinden sollen.
  2. Der Zeitplan ist eng, für Korrekturen bleibt Lehrerinnen und Lehrern viel weniger Zeit als üblicherweise.
  3. Bisher ist geplant, dass die Schulen nach den Osterferien wieder ihren Betrieb aufnehmen. Aber das könnte sich noch ändern.

Düsseldorf – Für 88.000 angehende Abiturientinnen und Abiturienten in Nordrhein-Westfalen verschieben sich die Prüfungen wegen der Coronakrise um drei Wochen. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat am Freitag einen neuen Zeitplan für alle schulischen Abschlussprüfungen im Land vorgestellt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Die Abiturprüfungen an Gymnasien, Gesamtschulen, Weiterbildungskollegs und Waldorfschulen sowie an den Beruflichen Gymnasien der Berufskollegs beginnen am Dienstag, 12. Mai. Letzter Prüfungstermin in diesem Haupttermin ist Montag, 25. Mai. Auch die mündlichen Prüfungen verschieben sich entsprechend nach hinten.

Für Schülerinnen und Schüler, die den Haupttermin wegen einer Erkrankung nicht wahrnehmen können, wird es im Anschluss einen zentralen Nachschreibetermin geben. Dieser steht aber noch nicht fest. Die Ausgabe der Abiturzeugnisse war bisher für den 27. Juni vorgesehen.

Bleibt es dabei?

Ja. Der Zeitraum für die Korrekturen wird allerdings stark verkürzt. Der Zeitplan ist so so konzipiert, dass er unter Beachtung von Ferien- und Feiertagsregelungen funktioniert. Allerdings muss auch der Brückentag nach Christi Himmelfahrt für die Prüfungen genutzt werden.

Verfahren die anderen Bundesländer auch so und werden die Abschlüsse gegenseitig anerkannt?

Die Kultusministerkonferenz hat vereinbart, dass die Abschlüsse anerkannt werden. „Mir war es in den vergangenen Tagen immer wichtig, die Ländergemeinschaft zusammenzuhalten“, sagt die Schulministerin.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer 

„Daher werde ich in den nächsten Tagen noch Abstimmungsgespräche zwischen den Ländern anregen, um ein möglichst gleich gerichtetes Vorgehen bei den Abiturprüfungen zu erreichen. Aufgrund der Festlegungen einzelner Länder, ihre Abiturtermine zu einem noch späteren Zeitpunkt zu schreiben, sind die Möglichkeiten dafür jedoch begrenzt.“

Wie verfährt das Land Nordrhein-Westfalen mit den Abschlussprüfungen bei den anderen Schulformen?

Auch diese Termine werden nach Gebauers Aussage angepasst. Der Beginn der zentralen Abschlussprüfungen in Klasse 10 (ZP10) in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen sowie an bestehenden G 9-Gymnasien, Weiterbildungskollegs und in den Schulversuchen Primus- und Gemeinschaftsschule wird um fünf Tage verschoben. Alle Prüfungen beginnen dort dann ebenfalls am 12. Mai.

Was ist mit den Prüfungen an Berufskollegs?

Die Prüfungsverfahren für 60.000 Schülerinnen und Schüler in anderen Bildungsgängen der Berufskollegs müssen ebenfalls noch vor den Sommerferien neu terminiert und auch vor den Sommerferien noch umgesetzt werden.

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Dies betrifft vor allem die Prüfungen zum Erwerb der Fachhochschulreife in verschiedenen Bildungsgängen sowie eine Vielzahl von Prüfungen für Berufsabschlüsse nach Landesrecht, zum Beispiel zu Erzieherinnen und Erzieher oder Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger.

Wie steht es um den Gesundheitsschutz von den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen und Lehrern? Unter welchen Bedingungen werden die Prüfungen stattfinden können?

„Alle Vorgaben des Infektionsschutzes werden streng berücksichtigt“, sagt Yvonne Gebauer. Man werde „besondere Vorkehrungen treffen, die wir zusammen mit dem Gesundheitsministerium, den Schulträgern und mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Medizin erarbeiten und verbindlich festlegen“, so Gebauer. „Die Empfehlungen dieser Fachleute sind die Richtschnur für unser Handeln.“

Das Land Nordrhein-Westfalen geht davon aus, dass die Schulen nach den Osterferien am 20. April wieder öffnen können. Gibt es einen Plan B, falls das nicht möglich ist?

Das Land hat nach Angaben der Schulministerin weitere Szenarien vorbereitet, falls sich dieser Zeitplan nicht halten lässt. „Wir haben eine dynamische Lage. Das ist der Plan heute und daran halten wir jetzt erst einmal fest“, sagt Gebauer.