Das Weiße Haus antwortet auf die Aufforderung, die Freiheitsstatue zurückzugeben. Auch MMA-Superstar Conor McGregor hat einen Auftritt.
St. Patrick's Day im Weißen HausPressesprecherin pöbelt gegen Frankreich – Trump empfängt Connor McGregor

Der irische MMA-Kämpfer und Geschäftsmann Conor McGregor (links) schoss bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus gegen Einwanderer – und Regierungs-Pressesprecherin Karoline Leavitt gegen Frankreich.
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Seit fast 150 Jahren grüßt die Freiheitsstatue auf Liberty Island vor New York City ankommende Schiffspassagiere und Touristen, bei denen das ikonische Bauwerk ein beliebtes Fotomotiv ist. Das einstige Geschenk der Franzosen an das amerikanische Volk gilt als Symbol für Freiheit und Demokratie. Nun fordert der französische Politiker Raphaël Glucksmann die Lady Liberty zurück – und das Weiße Haus reagiert.
Der Journalist Benny Johnson teilte ein Video von der Pressekonferenz des Weißen Haus am Montagabend mit seinen 3,6 Millionen-Followern auf X. Sein Kommentar dazu: „WOW“. Er warf der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, vor, sie habe Gewalt als Antwort gewählt.
Man habe nicht vor, die Freiheitsstatue zurückzugeben, sagte Leavitt und leitete dann ihren Rat an den „unbekannten, unbedeutenden [Politiker]“ ein – gemeint war Glucksmann, der Chef der links-ökologischen Partei „Place publique“ ist und zudem französischer Europaabgeordneter.
Karoline Leavitt: „Seid unserem großartigen Land dankbar“
Sie wolle die Franzosen daran erinnern, dass es alleine an den USA läge, dass die Franzosen heutzutage kein Deutsch sprechen würden – eine Anspielung auf die Befreiung Europas von Nazi-Deutschland durch die alliierten Truppen unter der Führung der Amerikaner.
Im sogenannten Westfeldzug hatte die deutsche Wehrmacht innerhalb von nur sechs Wochen (10. Mai 1940 bis 25. Juni 1940) die Niederlande, Belgien und Luxemburg und weite Teile Frankreichs eingenommen, das damit praktisch besetzt war. Erst der Eintritt der Amerikaner gab dem Zweiten Weltkrieg die entscheidende Wendung.
Karoline Leavitt fügte an, dass Frankreich „unserem großartigen Land dankbar sein sollte“ – ähnlich hatte sich bereits Donald Trump gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geäußert. Leavitt ist im Alter von 27 Jahren die bisher jüngsten Pressesprecherin des Weißen Hauses.
Conor McGregor: Verurteilter Vergewaltiger schießt als Gast-Redner gegen Einwanderer
Bei der Pressekonferenz hatte anlässlich des St. Patrick's Days, dem von Iren weltweit begangenen traditionellen Gedenktag für den Heiligen Patrick, auch der umstrittene irische Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Conor McGregor einen Auftritt.
Der verurteilte Vergewaltiger McGregor gilt als Superstar der Szene. Alleine im Jahr 2021 konnte er laut dem Magazin „Forbes“ rund 180 Millionen US-Dollar einnehmen.
In den vergangenen Jahren war der 36-Jährige immer wieder durch rassistische und regierungsfeindliche Aussagen aufgefallen. Er entwickelte sich zunehmend zu einer populären Figur der irischen Rechtsextremen. Bei seinem Auftritt im Weißen Haus machte McGregor nun einmal mehr Negativ-Schlagzeilen: Was in Irland vor sich gehe, sei „Travestie“, sagt er. Das Land sei dabei, aufgrund von illegaler Einwanderung das Irische zu verlieren, fabulierte McGregor.
Die irische Regierung sei eine Regierung, die nicht reagieren würde und keine Glaubwürdigkeit besäße. Vielmehr seien die USA und Irland wie „Geschwister“.
„McGregor hat die Essenz des St. Patrick's Day nicht verstanden“
In einem Post auf der Plattform X meldete sich daraufhin der irische Premierminister Micheál Martin zu Wort. McGregors Anmerkungen seien falsch – der Sportler habe weder die Essenz des Gedenktages verstanden, noch wie das irische Volk denke und was es wolle.
Der irische Außenminister Simon Harris ergänzte, McGregor sei nicht als Repräsentant der Iren in den USA gewesen, er spreche nicht für das irische Volk und habe „kein Mandat, dies zu tun“.