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Wut in FrankreichNeue Streiks gegen Macrons Rentenpläne erwartet

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In Frankreich fürchten nun viele einen Streik wie zuletzt 1995. 

Paris – Der Protest gegen die Rentenreform in Frankreich hält an: Am Freitag kam es im ganzen Land im Nah- und Fernverkehr erneut zu massiven Behinderungen. Die Gewerkschaften haben zu neuen branchenübergreifenden Streiks am kommenden Dienstag aufgerufen. Der zweite große Protesttag wäre eine Gelegenheit für noch mehr Arbeiter, sich der Bewegung anzuschließen, sagte Catherine Perret von der Gewerkschaft CGT am Freitag nach einen Koordinierungstreffen mehrerer Gewerkschaften.

Am Donnerstag waren in ganz Frankreich Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Rentenpläne von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung zu protestieren. Der öffentliche Verkehr war fast komplett lahmgelegt. Auch im öffentlichen Dienst, in Schulen oder der Justiz wurde die Arbeit niedergelegt.

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Krawalle in Paris: Vermeintliche Demonstranten kippen einen Lkw um.

Mitte-Regierung will Privilegien für bestimmte Berufsgruppen beenden

Mit der Rentenreform will die Mitte-Regierung Privilegien für bestimmte Berufsgruppen wie die Eisenbahner beim Rentenalter auf längere Sicht beenden.

Außerdem will die Regierung Anreize geben, länger zu arbeiten. Im Fernverkehr rollte auch am Freitag kaum ein Zug. Die staatliche Bahngesellschaft SNCF gab an, dass insgesamt knapp ein Drittel ihrer Mitarbeiter in den Ausstand getreten sein. So hätten gut 87 Prozent der Lokführer und 80 Prozent der Schaffner die Arbeit niedergelegt. Auch die Zugverbindungen von und nach Deutschland waren weiter gestört. In der Hauptstadtregion Paris stauten sich die Autos am Morgen auf einer Länge von insgesamt rund 350 Kilometern, wie der Radionachrichtensender Franceinfo berichtete.

Bei den Pariser Verkehrsbetrieben RATP war der Verkehr auch am Freitag schwer gestört. Ein Großteil der Metro- und Tramlinien wurde nicht bedient, lediglich auf den zwei vollautomatisch betriebenen Linien gab es keine Einschränkungen. Etliche Metrostationen blieben geschlossen. Die wenigen Metros, die fuhren, waren deutlich voller als am Donnerstag. Noch bis mindestens Montag soll die Metro bestreikt werden.

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Das Innenministerium sprach am Abend von 806 000 Teilnehmern im ganzen Land.

Für kommenden Dienstag planen die Gewerkschaften eine Großdemonstration vom Invalidendom zum Platz Denfert-Rochereau im Süden der französischen Hauptstadt. Bernadette Groison von der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes FSU betonte, dass der Protest andauern werde. Es handele sich nicht um eine Mobilisierung für nur wenige Tage. Auch Polizeigewerkschaften forderten ihre Anhänger auf, die Proteste fortzusetzen. Die Regierung will sich voraussichtlich zu ihren Reformplänen in der kommenden Woche weiter äußern. (dpa)